Zitat von Zettel einem Einblick in die heutige deutsche Befindlichkeit
Vielleicht geht es ja nur mir so, aber steckt da nicht eine tiefer Widerspruch in den zwei deutschen Memen: a) dem Atomausstieg, b) der Kinderlosigkeit?
Die Deutschen schützen die Umwelt für die Kinder, die sie nicht haben werden. Das Meme des Atomausstiegs stirbt damit auch aus. Die Türken, Inder, Chinesen, Tschechen und Polen etc. werden ja nicht aussteigen. Insofern ist der deutsche Atomausstieg nur eine vorübergehende unbedeutende Phase in der Menschheitsgeschichte.
Wohl wahr, lieber Tim!
Mir scheint, daß dieser Widerspruch etwas mit der, sagen wir, Weite des Horizonts beim Zukunftsdenken zu tun hat. In Deutschland denkt man nicht an Deutschland, sondern gleich an die Menschheit. Deren Zukunft gilt es zu retten; weswegen ja der "Ausstieg" auch nicht seinen Wert in sich hat, sondern diesen erst als "Zeichen" für die anderen entfaltet, als Signal, als Vorbild usw.
Es ist eine seltsame Verschiebung, um Freuds Ausdruck zu verwenden: Das, was an affektiver Zuwendung (Freud sagt "libidinöser Besetzung") anderswo der eigenen Nation, der eigenen Religion, der eigenen Kultur gilt, wird von den meisten Deutschen diesen vorenthalten und stattdessen an die Menschheit geheftet.
Aus dieser Sicht ist es dann kein Widerspruch mehr, daß man sich um die Zukunft sorgt und einem zugleich die Deutschlands egal ist. Es ist schon recht verquer, und die Welt staunt ja auch über diese seltsamen Deutschen.
Herzlich, Zettel
PS: Willkommen im kleinen Zimmer! (Ich glaube, ich hatte Sie noch nicht begrüßt. Falls doch schon - doppelt gemoppelt hält besser ).
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