Zitat von ZettelHier der aktuelle Stand, wie er in der Wochenendausgabe der NYT zu lesen ist.
Der gegenwärtige Aufmacher der Internetausgabe des Nouvel Observateur hat mich veranlaßt, zu dem Artikel einen Nachtrag zu schreiben.
Man kann natürlich fragen, ob man auf solche Gerüchte etwas geben sollte und ob sie in ZR gehörten. Ich bringe das aus mehreren Gründen:
Erstens bewegt es die Franzosen. Wenn DSK tatsächlich das Opfer falscher Anschuldigungen einer Hotelprostituierten sein sollte, dann ist er in den Augen der Franzosen völlig entlastet und könnte als Kandidat mit zusätzlichen Sympathien rechnen; er hätte dann noch bessere Aussichten gegen Sarkozy als vor der Affäre, wo er bereits fast 2:1 in den Umfragen geführt hatte.
Mir erscheint die Meldung der New York Post aber auch plausibel, weil sie die scheinbaren Ungereimtheiten erklären würde.
Die Behauptung von DSK, er hätte einvernehmlichen Sex gehabt, erscheint ja zunächst an den Haaren herbeigezogen - denn ein gewöhnliches Zimmermädchen, noch dazu eine fromme Moslemin, würde sich dazu kaum hergeben. Bei einer Hotelprostituierten wäre es ein normaler Fall. Weiterhin würde dies die hohen Geldsummen erklären, über die Frau Diallo offenbar verfügte, und die ihr nachgewiesenen Lügen und Kontakte zum kriminellen Milieu.
Und nicht zuletzt würde es das Verhalten von DSK erklären, der keineswegs "die Flucht ergriffen" hatte, sondern sich völlig unauffällig benahm, mit seiner Tochter zu Mittag aß, sich dann zu einem längst gebuchten Flug begab und sogar seinen Aufenthaltsort mitteilte, indem er im Hotel nach seinem liegengelassenen Handy fragte.
Im Rückblick fällt auf, wie leichtfertig weithin in den deutschen Medien die Version der Frau übernommen und die von DSK als "Verteidigungsstrategie" abgetan wurde. Ich habe das damals zu vermeiden versucht; siehe Die Affäre Strauss-Kahn aus französischer Sicht; ZR vom 16. 5. 2011.
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