Zitat von ZettelDiese Marginalie gehört zu den Artikeln, bei denen es mir weniger darum geht, eine Meinung zu formulieren, als ein Problem darzulegen.
Seit einer Stunde steht bei "Spiegel-Online" ein ausführlicher Bericht über den Fall.
Danach handelt es sich offenbar um einen sehr typischen Fall: Der Täter Heinrich K. mußte wegen des Urteils des EGMR im September trotz schlechter Prognos aus Werl entlassen werden. Er zog in die Dortmunder Nordstadt. Die Polizei versprach der besorgten Bevölkerung, man werde alles tun, um potentielle Opfer vor ihm zu schützen. Er machte dann aber einen so guten Eindruck, daß die mit dem Fall Befaßten diese Rund-um-die-Uhr-Bewachung aufhoben und er nur noch ein Spezialhandy tragen mußte, daß seine Ortung erlauben sollte.
Das war im Dezember 2010. Bereits im Janaur 2011 beging er die Tat. Danach versicherte er treuherzig, er achte jetzt die Gesetze; das war im März.
Von Reue ist da nichts zu erkennen. Was jetzt bekannt ist, spricht dafür, daß der Mann gezielt die Behörden getäuscht hat, bis er sie so weit hatte, daß sie ihm den erforderlichen Spielraum für eine erneute Tat ließen.
Übrigens erinnere ich mich aus Berichten von Therapeuten, daß manche Sexualstraftäter die lange Zeit in der Haft - der jetzige Täter hatte 20 Jahre gesessen - damit verbringen, sich auszumalen, welche Taten sie begehen werden, wenn sie wieder in Freiheit sind. Zugleich bauen sie die Fassade des gebesserten Sünders auf, um herauszukommen.
Das muß im jetzigen Fall nicht so sein, aber es sieht so aus, als passe er dazu. Laut Polizei galt Heinrich K. als ein "Musterbeispiel einer gelungenen Resozialisierung". Er hat diese Rolle offenbar gut gespielt.
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