Zitat von Johann GrabnerIch sehe nirgendwo eine Quelle für großartiges Wachstum in den nächsten Jahrzehnten.
Solche Durchbrüche sind selten prognostizierbar, lieber Johann Grabner.
Um 1890 herum schien die Physik weitgehend "abgeschlossen"; es gab damals Äußerungen der Art, jetzt brauche man nur noch dieses oder jenes Detail zu erforschen. Dann begann ein Umbruch, der noch in vollem Gang ist. Die Physik ist in einer dynamischen Phase; der Ausgang ist völlig offen. Sie verbindet sich auch immer mehr mit der Astronomie und vor allem der Kosmologie.
Ebenso in der Biologie. Nicht nur steht die Gentechnik erst am Anfang, sondern die Epigenetik ist dabei, unser gesamtes Bild von der Verflechtung von Umwelt und Vererbung zu revolutionieren. Unser Verständnis von der Funktionsweise des Gehirns steht noch am Anfang; niemand hat zum Beispiel eine Ahnung, wie Bewußtsein entsteht.
Die Materialtechnik ist in einer nachgerade revolutionären Phase; die Nanotechnologie ebenso. Der Versuch, die Fusionsenergie technisch zu beherrschen, steckt noch in den Anfängen. Für Quantencomputer gibt es die ersten experimentellen Vorarbeiten.
Welche technologischen Folgen das alles haben wird, ist unbekannt. Wir wissen es so wenig, wie man vor einem halben Jahrhundert die heutige Entwicklung richtig prognostiziert hat.
Niemand von den damals sehr populären "Futurologen" hatte PC und Internet, Handy und GPS auf seiner Liste. Stattdessen hatte man phantastische Vorstellungen davon, wie Überschall-Verkehrsflugzeuge von Kontinent zu Kontinent jagen, wie in den Städten die Leute mit Hubschraubern statt Autos unterwegs sein würden. Man dachte, daß bald "der Krebs besiegt" sein werde, daß man den Mond kolonisieren würde usw.
Also, mir ist in dieser Hinsicht nicht bange, lieber Johann Grabner. Nur glaube ich nicht, daß Deutschland, in dem die Bio- und die Kerntechnologie verteufelt werden und wo auch sonst zunehmende Technikfeindlichkeit herrscht, bei diesen neuen Entwicklungen noch eine führende Rolle spielen wird; Österreich vermutlich auch nicht.
Wir werden uns wohl auf den Bau von Kuckucksuhren konzentrieren und darauf, chinesische Touristen durch unsere heile Biedermeierwelt zu führen.
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