Ich habe gestern Abend und eben BBC geguckt und bin immer noch fassungslos. Unruhen, ja. Plünderung, ja. Brennende Autos, ja gut. Aber da brennen z.T. ganze Straßenzüge. Sechs oder mehr Wohnhäuser in einer Reihe, alle stehen in Flammen, das Dach schon längst eingefallen. Die Polizei diskutiert wohl heute den Einsatz von Wasserwerfen und setzt ansonsten auf "neighbourhood policing" oder wie sie das nennen, Deeskalation also. Anscheinend haben einige aus Bagdad damals nichts gelernt, das ließen die Amerikaner auch die Plünderungen zu, weil sie dachten es wäre besser nicht einzugreifen, das hing ihnen Jahre später noch nach.
Jetzt brennen Teile einer europäischen Metropole und die Polizei steht im wesentlichen untätig herum, weit in der Unterzahl und anscheinend ohne die nötige Unterstützung durch Wasserwerfer und dgl. Für einen Staat der sein Gewaltmonopol derart absolut durchsetzt(Waffenverbote) wie der britische ist das aus meiner Sicht die völlig Bankrotterklärung. Brandstiftung in Wohnhäusern ist versuchter Mord, der Staat der nicht alles tut um zu verhindern dass unschuldige Bürger ermordet werden und sei es der Gebrauch der Schusswaffe, verliert jegliche Glaubwürdigkeit. Ein Trauerspiel im Heimatland der Castle-Doktrin. Bislang scheint es mir als hätte die BBC selbst die Dimension dieser Taten noch nicht ganz fassen können, vereinzelt sprachen heute die ersten von der Gefahr, dass man Leichen finde in den Häusern. Ich hoffe sehr, dass dem nicht so ist, aber für die Beurteilung der Brandstifter spielt das keine Rolle, sie mussten davon ausgehen, dass in dem Haus Menschen sind und dass sie diese ermorden.
Mit sozial benachteiligt hat das auch nichts zu tun, nach BBC Interviews trugen viele Markenklamotten und guckten auf ihren iPhones. Geistig mögen manche vielleicht benachteiligt sein, aber da kann der Staat nichts zu.
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