Ein wirklich an Zynismus kaum zu überbietender Artikel in der "Jungen Welt". So schwer es mir auch fällt, muss ich ihn aber auch unter die Rubrik gewünschte und zu verteidigende Meinungsfreiheit für alle einsortieren. Das ändert freilich nichts an seiner Verachtenswertheit. An dieser Stelle aber auch von mir ein paar Gedanken zum Thema Mauer und Teilung.
Im Rückblick glaube ich, dass es in der DDR verschiedene Wahrnehmungen der Mauer gegeben hat. Meines Erachtens nach bestand schon ein großer Unterschied darin, ob man die Zeit vor 1961 (und eventuell noch diejenige vor dem Krieg) bewusst erlebt hat oder nicht. Als ich geboren wurde, bestand die Mauer schon eine volle Dekade, ich habe sie somit immer als existierenden und unabänderlichen Fakt empfunden, hinterfragt wurde da kaum, wenn man nicht gerade aus einem oppositionellen Elternhaus kaum. Hatte man, so wie in meinem Fall, auch keine Verwandschaft jenseits des Eisernen Vorhangs, fehlte dann auch der zur Reflektion anregende Input von außerhalb.
Desweiteren bin ich der Meinung, dass jemand, der in Ost-Berlin oder dem West-Berlin umfassenden Umland bzw. nahe der innerdeutschen Grenze lebte und somit tagtäglich mit dem Grenzregime konfrontiert wurde, eine andere Wahrnehmung hatte, als jemand, der in abgelegeneren Teilen des Landes lebte. Meine Heimatstadt befand sich im damaligen Bezirk Dresden und nur, wenn man einmal mit den Eltern oder der Schulklasse nach Berlin kam, wurde einem das wieder ins Gedächtnis gerufen. Soweit ich weiß, hat es im Westen diesen Abnutzungs- und Gewöhnungseffekt auch gegeben, was zu dieser Protestaktion geführt hat:
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