Zitat von WFIMan vergisst auch gerne, dass Gaddafis Einlenken bei seinem Atomwaffenprogramm (und anderen Dingen) viel mit dem "unzivilisierten" Regimewechsel im Irak zu tun hatte, den die Ladurners dieser Welt lautstark und ziemlich haßerfüllt beklagten
So ist es. Und es ist eine Ironie der Geschichte, daß Gaddafi nun dennoch das Schicksal Saddams ereilte.
Gaddafi war, soweit ich das beurteilen kann, weder ein Verrückter noch ein Sadist à la Saddam, der ja schon in jungen Jahren als Killer berüchtigt gewesen war. Über Saddams Herrschaftsmethode habe ich hier einmal dies berichtet:
Zitat In einer kritischen Phase des irakisch- iranischen Kriegs bat Saddam in einer Kabinettssitzung die Minister, offen ihre Meinung zu sagen. Nach einigem Zögern meldete sich der Gesundheitsminister Riyadh Ibrahim und schlug vor, daß Saddam sich vielleicht vorübergehend aus der Staatsführung zurückziehen könnte, bis ein Frieden geschlossen sei, und dann in sein Amt zurückkehren.
Am nächsten Tag wurden Teile der zerstückelten Leiche dieses Ministers an seine Frau übergeben.
So etwas ist von Gaddafi nicht bekannt. Er glich eher Diktatoren wie Fidel Castro, die sich einbilden, ihr Volk würde sie verehren.
Es gab für seinen gewaltsamen Sturz mit dem Ergebnis des Chaos, das jetzt über Libyen hereinbrechen wird, weder hinreichende Gründe noch gar einen zwingenden Anlaß. Gaddafi hat damals nachgegeben, als Saddam gestürzt worden war. Er hätte auch jetzt vermutlich einer vernünftige Nachfolgeregelung zugestimmt; Seif al-Islam Gaddafi bereitete sich ja schon auf die Nachfolge vor und trat als Diplomat hervor, gab Interviews usw.
Ladurner scheint jetzt aus allen Wolken zu fallen, weil er offenbar tatsächlich die (übrigens vor allem von Bernard-Henri Lévy lancierten) Mär vom Genocid geglaubt hatte, mit der Sarkozy sein Eingreifen rechtfertigte.
Auf dem Spiel stand aber nicht das Schicksal der Libyer, sondern das des Kandidaten Nicolas Sarkozy.
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