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Zettel
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27.10.2011 14:56 |
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RE: Zitat des Tages: Die Leistung der Kanzlerin
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Antworten
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Zitat von R.A. Aber statt dessen kommt sie mit Katastrophenszenarien. Siehe die von C. zitierte Stelle - das ist nicht nur dick aufgetragenes Pathos, sondern zutiefst verlogen.
Ich habe sie ja parallel zu C. auch herausgesucht und zitiert, lieber R.A.; sie mir also angesehen.
Was um Himmels willen ist daran verlogen? Es ist eine nüchterne Analyse.
Ich habe das eben in der Antwort an DrNick geschrieben: Wer glaubt, daß die EU, daß ein kooperierendes Europa eine Selbstverständlichkeit seien, der irrt. Staatenbunde können ebenso schnell zerfallen wie Reiche. Ich sehe überhaupt nicht, wieso es nach einem Zerfall der EU nicht ein Europa aus Nationalstaaten geben könnte, die wieder die alten Spiele beginnen, wie es sie bis zum Zweiten Weltkrieg gab.
Mit wechselnden Allianzen. Mit einem Wettlauf zum Beispiel darum, wer sich bei den Russen am meisten lieb Kind macht und damit von ihren Ressourcen bekommt, was er haben will. Mit den alten Antagonismen zwischen England und dem Festland, zwischen den drei Festlands-Großmächten Rußland, Deutschland und Frankreich; zwischen diesen Großmächten und den mittleren und kleineren Ländern. Zwischen dem prosperierenden Norden und dem verarmenden Süden.
Ich sehe nicht, warum das nicht alles wieder so sein soll, wie es über die Jahrhunderte war. Wenn die Regierenden nicht verantwortlich handeln, dann kann die EU eine Episode der Geschichte bleiben.
Sagen wir, wie der Attische Bund. Er entstand 478 und hielt gut siebzig Jahre, bis er zerfiel. Es gab dann ab 378 noch einmal eine Neuauflage, die kaum vierzig Jahre hielt. Die EU ist jetzt etwas mehr als 50 Jahre alt.
Herzlich, Zettel
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