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Zitat von Zettel Er [der Islam] war im Goldenen Zeitalter zwischen 800 und 1200 eine aufgeklärtere Religion als damals das Christentum; die Wissenschaften waren in Damaskus, Bagdad und Kairo damals freier als in Köln oder Paris.
Das sehe ich nicht so recht. Natürlich, die Überlieferung aus der griechischen Antike war - infolge der Eroberung wesentlicher Teile des Byzantinischen Reiches - in die Hände der Muslime gefallen, ein entscheidender Vorteil. Und natürlich gab es im islamischen Kulturraum einige herausragende Gelehrte. Auch der direkte Zugang nach Indien war sicher wichtig (die "arabischen" Zahlen). Aber Überlegenheit gegenüber dem christlichen Europa, die Wissenschaft freier als in Köln oder Paris?
Mitte des 12. Jahrhunderts waren in al-Andalus die meisten christlichen und jüdischen Gemeinden vernichtet. Die Massaker an Juden, aber auch an Christen waren schon seit dem früheren Mittelalter beispiellos und übertreffen nach Häufigkeit und Zahl der Opfer die judenfeindlichen Pogrome in Mitteleuropa z.B. während des Ersten Kreuzzugs.
Maimonides, 1149 aus Cordoba geflohen, klagt: "Bedenkt, meine Glaubensgenossen, dass Gott uns unserer grossen Sündenlast wegen mitten unter dieses Volk, die Araber, geschleudert hat [...]. Nie hat uns ein Volk so beschwert, erniedrigt, gedemütigt und gehasst wie sie [...], wir wurden von ihnen in unerträglicher Weise entehrt."
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