Zitat von RapsackIch schätze das Projekt Europa sehr. Ich glaube auch das man sich vom Europa der Nationalstaaten verabschieden sollte, zudem der Begriff Nation als identitätstiftendes Konstrukt geschichtlich gesehen sehr jung ist. Ich sehe in den verschiedenen Traditionen und Sprachen keinen unüberwindbaren Hinderungsgrund für ein geeintes Europa.
Die Frage, lieber Rapsack, ist, in welcher Hinsicht "geeint".
Ich kenne kein geschichtliches Beispiel für eine Nation, die derart heterogen wäre wie eine Nation Europa; also die Vereinigten Staaten von Europa. Solch eine Heterogenität hat es bisher nur in einem Imperium gegeben; dort stets mit einem dominierenden Staatsvolk, einer einheitlichen Verkehrssprache (Latein, Türisch, Russisch usw.) und einer Herrschaft, die sich auf Militär und Bürokratie stützte.
Gewiß kann etwas entstehen, das es historisch noch nicht gegeben hat. Aber meine Phantasie reicht nicht aus, mir eine solche Nation vorzustellen.
"Geeint" kann Europa gewiß in einem anderen Sinn sein - als ein Bund souveräner Staaten. So etwas hat es in der Geschichte immer wieder gegeben; ich habe in einem anderen Beitrag den Attischen Seebund erwähnt.
Das Betrübliche ist aus meiner Sicht, daß es ja gar keine Diskussion darüber gibt, wohin die Reise gehen soll. Fundamentale Fragen bleiben einfach in der Luft hängen; siehe "Die EU schadet der Europa-Idee". Findet Roman Herzog; ZR vom 15.1. 2010, sowie die dort verlinkten früheren Artikel in ZR zu diesem Thema.
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