Der nächste Teil unserer Serie ist mal etwas Unernstes. Paßt auch nicht wirklich zum Thema "Krise". Oder vielleicht doch - denn während offiziell Krise angesagt ist, sieht der europäische Alltag (oder Ferientag) doch wenig krisenhaft aus.
Hat so ein Oktoberfest auf Mallorca überhaupt etwas mit der europäischen Einigung zu tun? Eigentlich nicht. Denn Oktoberfeste sind weltweit der große Renner (das größte soll angeblich in China stattfinden), und wenn sich in München Japaner oder Australier dem Festrausch hingeben, hat das mit Europa nichts zu tun.
Aber ich fand es schon bemerkenswert, wie wenig "Auslandsgefühl" dieser ganze Urlaub hatte. Und wie selbstverständlich und locker sich die Europäer verschiedenster Herkunft mischten und miteinander umgingen - das war vor 30 Jahren noch deutlich seperierter. Aber das ist auch nur ein subjektiver Eindruck.
Was mir aber wirklich auffiel: Man hat sich miteinander unterhalten. Das heißt nicht nur, daß jeder mit jedem reden wollte - sondern es auch konnte. Benutzt wurden diverse Sprachen, aber im Zweifelsfall war es halt Englisch, das ging immer. Wenn etwas die Kommunikation behinderte, dann war es die Lautstärke der Musik, nicht aber die Sprachbarriere.
Auch diese Beobachtung ist noch mit Zurückhaltung zu nehmen. Eine lockere Plauderei am Biertisch ist nicht dasselbe wie eine geschäftliche Verhandlung. Und in diversen Gebieten Europas sitzen noch genug Leute, die sich einen Mallorca-Urlaub gar nicht leisten können und im Zweifelsfall auch kein Englisch können. Das sind aber nicht unbedingt die Leute, die für das Gelingen oder Nichtgelingen einer europäischen Einigung relevant wären.
Ein funktionierender Staat braucht eine gemeinsame Kommunikationsbasis. Und das scheint Englisch in Europa ähnlich abzudecken wie in Indien.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.