Zitat von DagnyUnd ist das Aufwachen aus der Zufriedenheit in einer Krise nicht das beste Mittel um die Krise zu überwinden?
Völlig richtig. Ich teile den größten Teil von Zettels Analyse, aber nicht den Pessimismus. Wieso sollte das Einigungsprojekt insgesamt gescheitert sein, nur weil wir uns in einem (zugegeben wichtigen) Teilbereich gerade in einer Sackgasse befinden? Der zentralistische Merkozy-Ansatz mit Kolonialregimen in den ClubMed-Staaten ist gerade am Scheitern. Aber gerade dieses Scheitern gibt die Chance, die EU wieder vernünftiger, d.h. föderalistischer aufzustellen.
Die europäischen Staaten haben insgesamt über viele Jahre über ihre Verhältnisse gelebt. Und werden jetzt von den Konsequenzen ihrer Schuldenpolitik eingeholt. Da wird eine Kurskorrektur nötig sein, und die wird schmerzlich sein. Aber grundsätzlich sind immer noch alle Rahmenbedingungen da, um den Erfolgskurs fortzuführen. Denn in den meisten Bereichen waren die letzten Jahrzehnte ein Erfolg.
Zitat Nein, ich mag nicht glauben, dass "der Westen" nach 500 Jahren seine Position abgeben muss. Die dies antreibenden Werte sind stark genug. Eher wird sich "der Westen" erweitern.
Sehr gute Änderung der Sichtperspektive!
Europa als Kontinent wird natürlich relativ an Bedeutung verlieren. Ganz einfach deshalb, weil es sich in den letzten Jahrhunderten eine völlig überproportionale Bedeutung verschaffen konnte - das Aufholen der Anderen ist eine schlichte Normalisierung.
Aber man sieht doch deutlich, daß nur die Staaten aufholen können, die sich weitgehend dem europäischen Vorbild anschließen. Der Aufstieg der USA bedeutete zwar eine relative Schwächung des Kontinents Europa, aber eine Stärkung des europäischen Modells in der Welt. Der Versuch Chinas, ein anderes Modell zu etablieren, wird genauso scheitern wie das in Rußland gescheitert ist. Erfolgreich sind dagegen Länder wie Japan oder die "Tiger", weil sie sich freiwillig und konsequent als integraler Teil des Westens aufstellen.
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