Der Historiker Niall Ferguson argumentiert, dass der steile Aufstieg des Westens ab 1500 im Wesentlichen auf einige institutionelle Errungenschaften zurückzuführen ist. Er nennt sie die "6 Killer-Apps": competition, science, democracy, medicine, consumerism and the Protestant work ethic. http://www.amazon.de/Civilization-Killer...r/dp/0141044586
Der relative Niedergang des Westens ergibt sich dann zum einen daraus, dass der Rest der Welt gelernt hat, diese "Killer Apps" ebenfalls "herunterzuladen". Japan hat das schon vor über 100 Jahren getan, heute folgt fast die ganze Welt. Zum anderen spricht einiges dafür, dass wir selbst diese Institutionen nicht mehr richtig begreifen und wertschätzen - dass die "Apps" also bei uns sozusagen abstürzen.
Man kann sicher darüber streiten, ob Fergusons Liste richtig und vollständig ist. Wenn es allerdings einen neuen Aufbruch im Westen geben soll, dann muss man sich zumindest seine Grundfrage stellen: Woher kommt es eigentlich, dass die westliche Kultur so unglaublich erfolgreich war?
Weite Kreise unserer Gesellschaft stellen diese Frage gar nicht, sondern halten die führende Rolle des Westens einfach für eine Art Naturgesetz. Die progressivsten und politisch immer stärker tonangebenden Kreise drehen die Frage sogar um: Was für Erfolge des Westens, bitte??? Wir waren und sind doch in Wahrheit die allerschlimmsten Umweltzerstörer, Kriegstreiber, Ausbeuter ...you name it...Unsere heutige Hauptaufgabe ist es, dafür Buße zu tun und unser destruktives Gesellschaftsmodell in Fesseln zu legen.
Solange das die Grundphilosophie ist, sehe ich nicht, woher die schöne neue Dynamik kommen sollte.
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