Zitat von Zettel Jetzt erlebe ich das alles wieder in Bezug auf die DDR. Gewiß, sie war nicht so verbrecherisch wie das Dritte Reich (die Sowjetunion schon). Aber es war auch ein Unrechtsstaat, eine Diktatur.
Wie immer geben Sie mit Ihren Beschreibungen das Geschehene korrekt wieder. Ich finde es aber nicht wirklich hilfreich. Für mich interessanter wäre noch: Warum war es so?
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Linke und Kommunisten in diesem Forum nicht sehr beliebt sind. Antipathien sind aber keine Problemlöser.
Ich hatte einen Bekannten (mittlerweile verstorben), der noch Wilhelm Pieck persönlich kannte. Er erzählte mir, dass er dafür kämpfe, dass es keine Kriege mehr gebe. Arbeiter seien nie auf der Gewinnerseite. Weiter solle es für alle ausreichend zu essen geben, eine Wohnung, Gesundheitsfürsorge, Bildung usw. Das ist erst einmal nichts Schlechtes. Wenn man nun über „Linke“ als Problem spricht, muss man meiner Meinung nach unterscheiden zwischen diesen Leuten und „linken“ Politikern, NGO-Mitgliedern etc. Letztere sehe ich nur als eine neue Rotte, die sich erfolgreich an den Trog gedrängt hat.
Nach dem Krieg hat die BRD verkraftet, dass einige meinten, früher sei nicht alles schlecht gewesen. Die DDR hat nicht lange durchgehalten, weil sie sich an ihren Ansprüchen verhoben hat. Nun hat die BRD neue Einwohner, von denen einige meinen, in der DDR sei nicht alles schlecht gewesen. Ich meine, unser Land hat dies gut verkraftet, trotz der bald vollständigen Assimilation der DDR-Nomenklatura.
Das nicht alle ehemaligen DDR-Bürger in der BRD zufrieden sein würden, war abzusehen. Ebenso, dass man nicht alle SED-Mitglieder sowie MfS-Mitarbeiter in der sibirischen Tundra zum Streichholzschnitzen verfrachten kann. Dass sie hier leben, mag für manchen ein Ärgernis sein, ein Problem für unser Land sind sie sicher nicht.
Bekommen die Linken nun zulauf, hat das sicher nicht nur mit der Dummheit der Leute zu tun oder damit, dass sie oder ihre Wähler arbeitsscheue Schmarotzer auf der Suche nach mühelosen Annehmlichkeiten sind. Es ist nicht so, dass heute wegen Chancengleichheit und Bildungsangeboten für alle jeder ein Manager oder selbständiger Unternehmer werden kann. Irgendjemand muss auch arbeiten. Diejenigen stellen dann fest, dass ihr Lohn sich dem Sozialhilfeniveau annähert. Sie sehen aber auch, dass sich an den Börsen viel Geld verdienen lässt, ohne dass dafür ein Gegenwert erbracht wurde. Während der in die Scheinselbständigkeit gezwungene ohne wenn und aber im Ruin versinkt (trotz seiner offenen Forderungen) wird anderen das Geld hinterher geworfen. Es ist abzusehen, dass diese Sicht manche Menschen unzufrieden machen wird.
Diejenigen, die versuchen, sich nach oben zu arbeiten, stellen auch fest, dass es die von Hias beschriebene Parallelgesellschaft gibt (Zitat des Tages: Rechts (2)). Auf kommunaler Ebene sind das die Stadtverordneten, die mit ausgewählten Gewerbetreibenden einmal die Woche z.B. Fußball spielen. Nun kann man die kommunalen Aufträge und die Auftragnehmer abgleichen.
Mein Erfahrung ist, dass die Zahl derjenigen, die ehrlich und fair mit ihren Geschäftspartnern und Arbeitern umgehen, stetig wächst. Unsere BRD ist nicht der Endpunkt der Entwicklung. (Vielleicht war aber Nazideutschland eine notwendige Etappe der Entwicklung, damit später allein dieses Bild ausreichte, einen Krieg zu beenden http://peacebuttons.info/IMAGES/0623.197...m-Child-nap.jpg.)Eine DDR bekommen wir aber mit Sicherheit nicht wieder übergeholfen. Diesbezüglich sehe ich der Zukunft ganz entspannt entgegen. Ansonsten: benutzen Sie Sonnencreme.http://www.youtube.com/watch?v=4MJVDW6zkks
mfG Reisender
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