Vielen Dank für die ausführliche Schilderung Ihrer Sichtweise, lieber Zettel. Ja es mag ein wenig jugendlicher(?! naja ganz so alt bin ich ja noch nicht) Enthusiasmus mitschwingen, wenn ich mich klar für Ron Paul ausspreche. Ich traue dem Mann eigentlich schon zu, dass er erkennt, dass z.B. die Eindämmung des Irans und Chinas ein amerikanisches Interesse ist und dafür auch genug Geld da ist, wenn man sich aus aktiven Kriegen raus hält. Vielleicht nehme ich seine Ankündigung des Nicht-Interventionismus hier nicht ernst genug, mag sein, denn die Probleme sehe ich genauso wie Sie. Nur habe ich sorge, dass es wenig nützt eine Politik durchstehen zu wollen, die man ökonomisch gar nicht durchhalten kann. Da ist es mir lieber, die USA halten sich etwas zurück und lassen mit deutlich weniger Geld an den entscheidenden Punkten Truppen stehen und sparen sich den Rest. Wenn Obama nicht aus irgendwelchen Gründen(vermeintlich der Jagd nach Bin Laden) eine kaum bewohnte Geröllwüste für wichtiger erklärt hätte als eines der zentralen Ländern der arabischen Welt wäre es auch recht einfach den idealen Ort für eine solche Stationierung zu finden (genau da wo jetzt demokratisch entschieden keine US-Truppen mehr stehen dürfen). Und Europa, denke ich, muss sich schon mal mittelfristig darauf einstellen alleine zurecht zu kommen. Die Russen sind nicht unsere Feinde aber, wenn wir nicht langsam mal begreifen, dass eine gescheite europäische Militärstrategie nach Osten ausgerichtet sein muss(im Norden, Westen und Süden ist nur Wasser) und wir Polen, das Baltikum und die anderen nicht alleine lassen dürfen, können uns auch die Amerikaner nicht helfen. Ich habe da gegenwärtig auch wenig Hoffnung aber das liegt dann wirklich an uns. Nach dem zweiten Weltkrieg sah das sicherlich anders aus und wir haben damals verdammt viel Glück gehabt und das verbindet uns auch immer noch stark mit den Amerikanern(Rosinenbomber sind wohl immer noch ein Stichwort, das für eine ganze Epoche in den Beziehungen steht). Aber ich habe das Gefühl, dass wir uns so sehr daran gewöhnt haben, dass sich jemand anderes um unsere Sicherheit kümmert, dass wir der Meinung sind die USA seien unser "Sicherheits-nanny state" und wir hätten Anspruch auf Leistungen(freilich ohne zu zahlen).
Gruß, Isildur
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