Zitat von Zettel
Zitat von Gorgasal
Zitat von Zettel Der Südbadener wird nicht dadurch zum Schweizer, daß er ähnlich spricht, dieselben Speisen mag usw.
Glauben Sie's mir: Südbadener und Schweizer sind sprachlich weiter voneinander entfernt als Südbadener und Berliner. Und kulinarisch sieht es ähnlich aus.
Oder vielleicht sind die Basler sprachlich auch gar keine richtigen Schweizer?
Eine Sprachfärbung, die uns ans Schweizerdeutsch erinnerte, ist uns auch am deutschen Ufer des Bodensees aufgefallen.
Ich muss Ihnen da widersprechen. Ich bin in Waldshut (liegt am Hochrhein, direkt an der Schweizer Grenze) aufgewachsen und lebe seit nunmehr 8 Jahren in der Schweiz. Bin also Südbadener. Es gibt in der Schweiz kein eigenes Hochdeutsch, wie in Deutschland. Schweizerdeutsch ist ein Dialekt, der regional sehr unterschiedlich ist. So spricht man in Basel nicht das gleiche Schweizerdeutsch wie z.Bsp. in Bern oder in Luzern. Diese regionalen Unterschiede gibt es aber genauso im Alemannischem, wie wohl auch im Bayrischem oder Sächsischem Raum. Deshalb kann man auch die Südbadische Sprache nicht mit dem Schweitzerdeutsch vergleichen, weil es beide so pauschal nicht gibt. Richtig ist, und jetzt kommt mein Widerspruch, dass sich der Dialekt, den ein Lörracher und ein Basler sprechen nicht gravierend voneinander unterscheiden, d.h. wenn sich ein Basler, ein Lörracher und ein Berliner in Ihren Dialekten miteinander unterhalten, dann werden sich Lörracher und Basler hervorragend verstehen, während der Berliner wohl nur Bahnhof verstehen wird und sehr wahrscheinlich keinen grossen Unterschied zwischen Basler und Lörracher Dialekt heraushören wird.
Das Thema Sprache wird in der Schweiz seit Jahren sehr kontrovers geführt. So gibt es bildungspolitische Ansätze, die hochdeutsch in Kindergarten und Schule zur Pflicht machen wollen und es gibt Ansätze, die genau das Gegenteil wollen. Die Problematik der Schweizer liegt darin, dass sie ausschliesslich mit ihrem regionalen Dialekt aufwachsen, also erst in der Schule mit Hochdeutsch konfrontiert werden, es folglich fast wie eine Fremdsprache lernen müssen. Das war meines Erachtens in Deutschland bis vor einigen Jahren in manchen Regionen durchaus auch noch gegeben, hat sich aber durch das immer grössere Aussterben der Dialekte wohl mehr oder weniger erledigt. Dieses Aussterben der Dialekte gibt es in der Schweiz so nicht.
Uebrigens ist die Sprache auch das grösste Problem mit dem sich Deutsche , die in die Schweiz ziehen, konfrontiert sehen. Viele Schweizer erleben Deutsche als arrogant, einfach deshalb weil sie sich vermeintlich besser ausdrücken können, den Schweizern sprachlich überlegen sind.
Zitat von Zettel Also, man braucht dazu keine gemeinsame Sprache, keine gemeinsame Literatur usw. Man braucht, wie das in der Schweiz der Fall ist, eine gemeinsame narrative - die von den freiheitsliebenden und demokratischen Schweizern, wir wollen sein ein einig (oder hieß es einzig?) Volk von Brüdern...
Es heisst einzig und ist ein Zitat aus dem Rütlischwur aus dem Tell. Nicht zu verwechseln mit der Schweizer Nationalhymne.
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