Zitat von dirkSeltsamerweise gilt es als liberal, wenn man alle Kulturen und Traditionen für gleichwertig hält.
Ein schönes Beispiel habe ich eben gefunden: Jörg Laus nachgerade rührenden Versuch, die Unterschiede zwischen Islamisten und Säkularen in Ägypten zu relativieren, was die Stellung der Frau angeht.
Da wurde eine Frau von Leuten aus dem Mubarak-Unterdrückungsapparat einem üblen "Jungfräulichkeitstest" unterzogen, und mit Unterstützung ihres Vaters, eines Islamisten, klagt sie nun vor Gericht und will ein Verbot solcher "Tests" durchsetzen. Laut dazu:
Zitat Die ägyptischen Medien haben nichts für sie getan. Auch nicht die liberalen Aktivisten, die sich für Frauenrechte kaum interessieren. Ibrahims Vater aber hat seine Tochter ermutigt, es auf den Prozeß ankommen zu lassen. Viele säkular-liberale Väter hätten dies nicht getan, um “die Schande” nicht noch an die große Glocke zu hängen.
Das Elend der patriarchalen Verhältnisse wird in Ägypten zwar durch den Islam gestützt, aber es geht weit über diesen hinaus.
Ja, zweifellos. Aber was ist das für ein Argument? Ein Vater unterstützt seine Tocher mehr, als das die "liberalen Aktivisten" tun. In einem islamischen Land herrschen patriarchale Verhältnisse; nicht nur bei den dortigen Islamisten.
Das ist ja alles wahr. Aber maßgeblich für die Beurteilung sollte doch sein, was die Parteien und Kräfte anstreben, die jetzt in Ägypten existieren. Die Liberalen wollen eine Befreiung der Frauen von der Unterdrückung, der sie jetzt noch (teilweise) ausgesetzt sind. Die Islamisten wollen diese Unterdrückung verstärken.
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