"Die Muslime aber nicht der Islam"
Dankeschön, das ist auch meine Meinung.
Ihre Meinung zum Christentum teile ich nicht ganz, obwohl das Christentum sicher friedlicher ist als der Islam. Vielleicht sollten sie sich diesen Text durchlesen: http://www.mehr-freiheit.de/sozitech/religion.html Nicht die "jüdisch-christliche Kultur", sondern vor allem die säkularen Aufklärer, die die Bibel in Frage gestellt haben, haben den Westen zur Demokratie geführt. Kulturen sind doch nicht für immer unveränderlich. Wenn es so wäre, wie erklären sie sich dann, dass die Demokratisierung im Westen mehr als 1900(!) Jahre gedauert hat? Und dass die Sonntagschristen in unseren demokratischen Staaten die Mehrheit bilden und eben nicht die Fundamentalisten? (Wenn das Christentum so friedlich wäre wie sie es glauben, müssten die ja die besten Menschen der Welt sein...) Oder dass der Islam zeitweise dem Westen deutlich überlegen war?
Natürlich können auch nichtwestliche Staaten demokratisch sein. Staaten wie Japan und Südkorea sind rechtsstaatlicher als Russland oder Mexiko. Wenn man ihre Aussagen auf andere historische Tatsachen anwendet, hätte auch ein Chinese im 10. Jahrhundert sagen können: "Nur wir Chinesen sind in der Lage, technische Errungenschaften zu vollbringen. Die anderen haben einfach eine andere Kultur." Das ist aber großer Blödsinn. Nicht die ewig uminterpretierbaren Aussagen eines heiligen Buches bestimmen den Zustand einer Kultur, sondern ob es erlaubt ist, ihren Inhalt in Frage zu stellen. Im Nahen Osten stellten im Mittelalter Intellektuelle wie al-Maarri die Existenz Gottes in Frage, in Europa gab es die Inquisition. Heute ist es halt genau umgekehrt. (Das Leben des Brian/ Salman Rushdie)
Aber das ist nicht das Thema, wir schweifen viel zu sehr ab.
- Die Grüne Bewegung vertritt Intellektuelle aus allen Richtungen und ist vor allem gegen die Beschneidung von Meinungsfreiheit und völlig gewaltfrei. Wenn sie islamistisch wäre, warum sind sie dann gegen die Mullahs? Die müssten doch mit denen zufrieden sein.
- Die Iraker wurden nicht von den Amerikanern gezwungen, säkulare Parteien zu wählen. Es war ihre freie Entscheidung. Sicher haben sie noch andere Moralvorstellungen- die verschwinden nicht einfach so. Aber sie wollen keine Islamisten an der Macht. In Pakistan ist es genauso- die bestimmenden Parteien sind alle säkular, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung fundamentalistische Einstellungen vertritt (und wegen der Drohnenangriffe auch ziemlich antiamerikanisch ist). In Marokko und Jordanien ist es ähnlich. In Tunesien haben 60% der Bevölkerung NICHT die Ennahda gewählt.
- Ein islamistischer Staat muss nicht gleich einen Weltkrieg entfachen wollen wie der Iran. Saudi-Arabien will momentan den Status Quo beibehalten. Sie haben auch kein Atomprogramm, niemandem mit der Vernichtung gedroht und arbeiten auch nicht geheim daran. Sie sind der strengste islamische Staat der Welt, aber arbeiten mit den USA zusammen!
- Aus eigener Erfahrung: Die Afghanen bewundern NICHT die Taliban, sondern diesen Staatsmann: http://arprin.wordpress.com/2011/12/28/d...-retten-konnen/
Zettel:
Ich habe natürlich nicht gesagt, dass die Muslimbrüder an der Macht wären, sondern fälschlicherweise, dass sie Minister stellen würden. Sie waren aber nur "undercover im Parlament".
Diese Video aus dem ägyptischem Fernsehen stammt von 2009: http://www.youtube.com/watch?v=Vtt8V25lGmc (hatte ich auch schon als Beispiel für die antisemitische Hetze verlinkt) Hier eine Auswahl von antisemtischen Karikaturen in den großen Zeitungen aus dem Jahr 2010: http://aro1.com/antisemitische-karikaturen-in-aegypten/ Erkennen sie Unterschiede zum Stürmer? In Jordanien gibts diese Hetze auch, das ist doch kein Geheimnis: http://aro1.com/israel-jordanien/ Bei MEMRI wird das regelmäßig gezeigt.
Die Ketzereien zum Irak habe ich alle gelesen. Ich interpretierte sie so: Auch wenn es schwer war, war es doch wert, den Irak zu demokratisieren, und Obama ist leider zu früh abgezogen. Diese Meinung teile ich auch.
Mit "ihre" meinte ich sie, Zettel. Sie sagten ja, dass die USA ganz friedlich zur Demokratie kam, was natürlich falsch ist. Sie musste erkämpft werden, nicht nur gegen die Briten.
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