Zitat von Jorge Arprin Ihr müsst aufhören, Kulturen nur mit ihren Religionen zu identifizieren und sie für unveränderlich zu halten. Diese Ideologie kann man "Kulturalismus" nennen. Es ist das Gegenteil vom Multikulturalismus, der auch schlimm ist, weil er von der Gleichheit aller Kulturen ausgeht. Der Kulturalismus dagegen geht davon aus, dass alle Kulturen für immer unveränderlich sind.
Da geht schon einiges durcheinander. Denn ich bin ein Kulturalist. Nur hat das wenig mit der Veränderlichkeit zu tun. Ein Kulturalist glaubt an die Überlegenheit und Wertigkeit von Kulturen, ganz analog dem Rassisten, der das an genetischen Merkmalen festmacht. Und ich glaube tatsächlich an diese Überlegenheit, es gibt gute und es gibt schlechte Kulturen, genauso wie es gute und schlechte Werte gibt. Es ist die Selbstverleugnung von vielen Westlern die Überlegenheit des kulturellen Systems nicht zu sehen. Was nun die Veränderlichkeit angeht, so ist jede Kultur änderlich. Nur ist das ein quälend langsamer Prozess. Zum einen hat schon Einstein treffend bemerkt, dass es nicht die dummen Ideen sind, die aussterben, sondern die, die sie vertreten. Zum anderen sind die Vertreter dummer Ideen auch durchaus bemüht das diese dummen Ideen nicht untergehen. Deutschland hat 70 Jahre gebraucht um zu dem zu werden, was es heute ist. Die Aufklärung hat 200 Jahre gebraucht um den modernen Rechtsstaat hervorzubringen. Das ist geschichtlich immernoch sehr schnell, aber für uns als lebende Generation unendlich langsam. Ich kann mir vorstellen, dass irgendwann auch muslimische Länder zu demokratischen Rechtsstaaten werden, aber das werden wir beide nicht mehr erleben. Und für mich ist weit bedeutender was heute ist als das was in Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten, sein wird.
Zitat Es gibt kein kampf der Kulturen,
Selbstredend gibt es den. Auch ein demokratischer Iran wird immer noch antisemtisch sein. Kulturen standen schon immer im Konflikt miteinander, das ist seit 6000 Jahren Geschichtsschreibung so gewesen. Genausogut könnte man das Wetter wegdiskutieren.
Zitat Technischer Fortschritt ist die Folge von moralischem Fortschritt.
Das ist ein verheerender Irrtum wie das dritte Reich zur Genüge belegt. Gesellschaftlicher Fortschritt ist eine Folge von ethischem Fortschritt. Aber schon was ein moralischer Fortschritt sein soll ist eine Frage der Definition und Technik war schon immer recht amoralisch.
Zitat Es stimmt einfach nicht, dass die Christen immer friedlich waren
Ich denke schon, zumindest wenn ich es auf tatsächliche Christen anwende. Das ist natürlich ein Kunstgriff indem man all die Verbrechen, die im Namen des Christentums verbrochen wurden, als unchristlich definiert. Der Griff ist aber berechtigt, denn er lässt sich am Vorbild festmachen. Wer Jesus zum Vorbild nimmt wird sich schwer tun Verbrechen zu verüben. Wer sich dagegen Mohammed vornimmt wird viele Dinge für richtig halten, die wir heute verurteilen (das war jetzt sehr politisch korrekt ausgedrückt).
Zitat Muslime brachten bedeutende Errungenschaften in den Naturwissenschaften, Mathematik und anderen hervor.
Jetzt kommt vermutlich gleich das Märchen von der arabischen Null. Tatsächlich sind die Beiträge der muslimischen Wissenschaft ziemlich unbedeutend, nur war es eben so, dass die ersten muslimischen Gesellschaften noch von sehr vielen Ungläubigen durchsetzt waren. Die Beiträge gingen mit der Assimilation immer weiter zurück. Heute ist die muslimische Wissenschaft nahezu irrelevant. Es werden mehr Bücher ins jüdische übersetzt als ins arabische und wenn man Friedensnobelpreise einmal ausklammert sind nichtmal eine Handvoll muslimische Wissenschaftler je mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden. An Dummheit liegt das nicht.
Zitat Die Muslime waren dem Westen in Staatsführung, Justiz und vielen anderen Dingen überlegen. Viele waren Atheisten.
Ich will nicht unhöflich sein, lieber Jorge Arprin, aber beim zweiten Lesen müssen Ihnen soch eklatante Widersprüche selbst auffallen. Einerseits Muslime, anderereits Atheisten ? Ja was denn nun ?
Zitat Natürlich ist das Blödisnn, denn Mohamed war ein ....
Ich habe einen wirklich gut gemeinten Rat für Sie: Auch wenn Sie das denken, schreiben Sie das NIE in ein öffentliches Forum. Es ist jüngst in Österreich zu einer Verurteilung wegen dieser Aussage gekommen. Sie wissen nie wer das liest und Sie anzeigt. Seien Sie vorsichtigt, denn in Deutschland gilt die Meinungsfreiheit nicht für die "Beleidigung" bestimmter religiöser Sichtweisen. Ist nur ein ehrlich gemeinter Ratschlag.
Zitat Gott lässt 24.000 Menschen abschlachten, weil sie ein goldenes Kalb anbeteten... Und das war noch einer seiner mildesten Taten. David war ein Mörder, Moses, eigentlich so gut wie jeder. Mord, Totschlag, Raub, Vergewaltigung (teilweise von Gott befohlen, wie beim Genozid gegen die Amalektien) gehören in der Bibel zum Alltag. Von gleichen Rechten für Frauen, Homosexuelle oder Andersgläubige findet man in der Bibel recht wenig, es gibt auch keinen einzigen Einwand gegen die Sklaverei.
Um das zu verstehen muss man die Bibel auch als das sehen was sie in den Büchern Mose im wesentlichen ist, ein Geschichtsbuch. Die geschichtlichen Passagen enthalten keine Handlungsanweisungen. Diese sind entweder im Deutronomium oder in den zehn Geboten enthalten und da steht wenig vom Zorn Gottes. Und deshalb werden Sie wenig finden was sich mit dem Koran vergleichen liesse. Wie auch immer man aber den theologischen Disput führen möchte bleibt eine interessante Erkenntnis von Jesus übrig: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Ich kann die Friedlichkeit von Christentum und Judentum sehen. Ich kann auch den Rechtsstaat sehen. Beim Islam vermisse ich das.
Zitat Es ist auch nicht immer so, dass die Religion für die Gewalt in einem Kulturkreis verantwortlich ist.
Damit haben sie recht. Gewalt kommt aus den Menschen. Nur macht es einen Unterschied ob man in einer Gesellschaft lebt die Gewalt (auch aus Glaubensgründen) ablehnt oder die Gewalt für legitim und richtig bestimmt.
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