Das ganze ist eine äußerst schwierige Frage, die wir wohl kaum von hier aus beurteilen können. Ich halte jedenfalls beides für gut möglich.
Das Feststellen Wahn ja/nein ist eine der schwierigsten Aufgaben in der Psychiatrie (und dabei insbesondere die Festlegung auf die Unmöglichkeit des Inhalts) und genau beim Wahn dürfte hier der Kanckpunkt zu finden sein. Ich halte jedenfalls Wahnwahrnehmungen, also die wahnhafte Umdeutung einer richtigen Sinneswahrnehmung, durchaus für denkbar, wobei die meisten Betroffenen diese auf sich selbst beziehen (Eigenbeziehung)(das lässt sich zur Abgrenzung bei ihm möglicherweise ganz gut gebrauchen). Sollte es soetwas bei Breivik gegeben haben wäre das ein starkes Indiz für eine Schizophrenie, da die Wahnwarnehmung als das von allen Wahnphänomenen charakteristischste für eine Schizophrenie gilt. Auch Größenwahn halte ich für nicht ausgeschlossen. Sollten hingegen kein Anhaltspunkte für Wahn zu finden sein, dürfte eine Schizophrenie unwahrscheinlich sein, da ja anderen Symptome wie Halluzinationen, insbesondere kommentierende oder dialogische Stimmen, Gedankeneingebungen, -ausbreitung und -entzug, katatone oder negative Symptome usw. nach allem was ich dazu gelesen habe nicht vorliegen. Klar muss aber auch sein, dass für die Diagnose einer Schizophrenie Halluzinationen nicht unbedingt erforderlich sind und sich die Schizophrenie nicht unbedingt klassisch und in voller Ausprägung zeigen muss. Ehr gegen eine Schizophrenie spricht in meinen Augen die lange und gut organsierte Vorbereitung und sein Hang zur Selbstdarstellung.
Im Falle einer Persönlichkeitsstörung wäre die Frage, ob eine paranoide hinreichend klassifizierbar ist. Eine kombinierte Persönlichkeitsstörung mit paranoiden, narzistsischen, histrionischen, schizoiden und/oder schizotypischen Anteilen ist denkbar.
Richtig kompliziert würde es übrigens, wenn beides Vorliegt, was ich auch für denkbar halte...
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