Zitat von FlorianWirklich wichtige kulturelle "Exportartikel" Richtung Westeuropa produzierte der deutsche Kulturraum eigentlich erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts. (Marx, Freud, viele technische und wissenschaftliche Innovationen, etc.).
Das würde ich so nicht sagen.
Wir haben schon ab dem Mittelalter wichtige deutsche Theologen, Philosophen oder Wissenschaftler, die im restlichen Europa Beachtung fanden: Rabanus Maurus, Albertus Magnus, Nikolaus von Cues oder Paracelsus. Dann kommt Martin Luther und seine Mitstreiter - bis auf Calvin ja überwiegend Deutsche - deren Einfluß auf Geschichte und Kultur mindestens so groß ist wie die von Marx. Dann haben wir die großen Musiker von Bach und Händel bis Mozart und Beethoven. Maler wie Dürer oder Holbein waren europaweit anerkannt, arbeiteten teilweise auch in Frankreich oder England. Dann haben wir die Naturwissenschaftler von Kopernikus bis Humboldt und die Philosophen wie Kant oder Leibnitz.
Das einfach mal nur als erste kurze Namens-Sammlung. Grundsätzlich habe ich das Gefühl, daß die diversen europäischen Nationen alle einen ihrer Größe entsprechenden kulturellen Beitrag eingebracht haben, und sich auch dessen bewußt waren. Nur Italien dürfte ab der Renaissance einen gewissen Vorrang gehabt haben - ohne daß das anderswo zu Komplexen führte.
Kurzer Themenwechsel: Noch ein schönes Beispiel für die altbekannten deutschen Probleme mit der eigenen Identität ist m. E. Karl May. Literatur-Helden à la Kara Ben Nemsi finden sich natürlich auch in anderen Ländern genug. Aber seine wohl bei den Lesern meistbewunderte Fähigkeit ist wohl sein Talent, eine unglaubliche Anzahl von Sprachen mit Dialekten so perfekt zu beherrschen, daß er jederzeit als Einheimischer durchgehen kann. Sich perfekt als Ausländer tarnen zu können - ein deutscher Traum. Und in den meisten anderen Ländern kaum vorstellbar.
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