Zitat von wahlberliner Mir ging es ja nur darum, den im Artikel erweckten Eindruck zu widerlegen, es müssten immense Mengen an Strom importiert werden, was noch deutlich zunehmen werde und bereits die Vermutung bestätige, die EE wären ohne AKWs generell nicht geeignet, die Stromversorgung in Deutschland sicherzustellen.
Es geht ja nicht um AKWs an sich, sondern um grundlastfähige Kraftwerke in welcher Form auch immer. Natürlich kann man die zubauen, aber das kostet Geld.
Zitat von wahlberliner Es stimmt, dass die Stromhandelsbilanz und die Versorgungssicherheit nur indirekt miteinander zu tun haben. Andererseits kann ein reger Stromhandel doch gerade die Nachteile von fluktuierenden EE ausgleichen.
Zustimmung. Aber warum ist es dann plötzlich Propaganda, wenn man den Ausgleich einer niedrigen EE-Einspeisung als "Import" bezeichnet?
Zitat von wahlberliner Müsste man bei der Betrachtung der Versorgungssicherheit nicht stets alle regenerativen Energien einbeziehen? Wasserkraft und Bioenergie sind schließlich nicht fluktuierend sondern gerade geeignet, eine gewisse Grundlastversorgung sicherzustellen.
Aber ein Ausbau der Wasserkraft findet halt im Rahmen der "Energiewende" nicht im gleichen Maße statt, weshalb die Energiewende nichts zur Verbesserung der Grundlastversorgung beiträgt. Und Biomasse hat gerade in einem dichtbesiedelten Land keine Chance, einen nennenswerten Anteil beizutragen. Ich habe den Eindruck, dass Sie dem Missverständnis unterliegen, dass die Mehrheitsmeinung des Forums EE prinzipiell ablehnt (so wie die Atomkraftgegner prinzipiell Atomkraft ablehnen). Das ist aber nicht der Fall. Wäre ich Schweizer oder Österreicher, hätte ich überhaupt kein Problem damit, dass mein Land zu großen Teilen aus grundlastfähiger Wasserkraft versorgt wird.
Zitat von wahlberliner Könnte man nicht annehmen, dass darin vielmehr die Chance besteht, die unterschiedliche Verfügbarkeit von fluktuierenden EE in Europa auszugleichen? Die EE-RL der EU bezweckt meines Wissens sogar, dass Kapazitäten für Solar- und Windenergie vorrangig dort installiert werden, wo sie ertragreich sind, und dann ein Austausch stattfindet. Ich würde auch lieber EE statt Atomstrom/Kohlestrom aus den Nachbarländern importieren. Liegt das daran, dass dort in diesen Zeiträumen auch keine EE verfügbar wären oder wurden dort bisher schlicht zu wenig EE ausgebaut? 3. Wie oft kommt es denn vor, dass in ganz Deutschland bzw. Europa weder Wind weht noch Sonne scheint? Dazu belese ich mich auch gern - obigen Link schau ich mir bei Gelegenheit mal an.
Ich kenne kein europäisches Land, in dem zwischen 22:00 und 5:00 MEZ die Sonne scheint, aber auch dazu belese ich mich gern. Zudem gibt es noch einen wichtigen Punkt, dass ist der der Netzstabilität. Um Ihr Konzept umzusetzen, müsste man ganz Europa so mit Fernleitungen vollpflastern, dass der jetzt beabsichtigte Netzausbau dazu lächerlich erscheint. Denn es genügt nicht, an irgendeiner Stelle in Europa sämtliche MWs, die irgendwo gebraucht werden, einzuspeisen, wenn Sie das tun, bricht das Netz zusammen. Oder wie erklären Sie es sich, dass gerade an einem Starkwindtag (9.12.11, ca. 9000 MW Windeinspeisung in der TenneT-Regelzone) eine Österreichische Kaltreserve zum Ausregeln des Netzts benötigt wurde?
Zitat von wahlberliner 4. Können nicht konventionelle Kraftwerke als Reserve für längere Flauten/Bewölkung in ganz Deutschland vorgehalten werden?
Können und werden auch. Ich weiß von einem Heizkraftwerk in der Nähe von Nürnberg, das kürzlich seit ca. 10 Jahren zum ersten Mal wieder angefahren wurde. In wie weit das technisch hilft, dazu kann Calimero sicher kompetenter antworten als ich.
Zitat von wahlberliner 5. Gibt es denn nicht einmal einen Konsens dahingehend, dass EE deshalb vorzugswürdig sind, weil sie nach deren Errichtung nicht dauerhaft fossile Rohstoffe benötigen? Also sind EE nach der Meinung der meisten hier generell abzulehnen?
Wie gesagt, man sollte nicht von der eigenen ideologisch motivierten Meinungsbegründung auf die anderer schließen. Die meisten Foristen hier sind technisch äußerst pragmatisch. Allerdings würde ich bei der Biomasse Ihre These bestreiten.
Zitat von wahlberliner Die Frage ist ja, ob in dem königlichen Beispiel (schöne Darstellung übrigens ) tatsächlich die Gefahr des Hungerns besteht oder ob bei großzügig bemessener Maiskapazität auch im Ausland nicht auch das Überleben im Königreich sichergestellt ist.
Der König sollte froh sein, dass wenigstens das Ausland noch Weizen anbaut. Denn auch im Ausland wächst der Mais im Winter nicht (siehe meine Antwort auf Ihren Punkt 3.)
Zitat von wahlberliner Zudem würde dieser König wohl niemals auf nur ein Pferd setzen und etwa noch den Anbau von Roggen und Hafer fördern. Roggen wiederum hätte andere Zeiten der Verfügbarkeit, die sich gänzlich von denen des Mais unterscheiden. Hafer wiederum wäre in gewissen Mengen unabhängig vom Wetter verfügbar, da man ihn aufbewahren kann.
Nun ist es aber so, dass der Hafer leider nur auf Bergen wächst, denen man die Kuppe abschlägt und das dazuzgehörige Tal flutet. Der König wiederum ist sich mit seinem Volk einig, dass dies den schönen Landschaften des Reiches nicht zumutbar ist.
Zitat von wahlberliner Wenn man allerdings als König versäumt, ausreichende Transport- und Speicherkapazitäten im In- und Ausland rechtzeitig zur Verfügung zu stellen, wird das die Versorgung erheblich gefährden (dass insoweit unsere Königin Merkel den Ausbau nicht immer mit dem nötigen Nachdruck betreibt, sehe ich übrigens ganz genau so. Allerdings steckt der Teufel da im Detail der technischen und rechtlichen Ausführung etwa des Netzausbaus). .
Technisch nicht, Freileitungen bauen wir seit hundert Jahren nach dem gleichen Prinzip. Rechtlich auch nicht, da tut zumindest der junge Vizekönig einiges dafür. Das Problem ist, dass das Volk nicht nur Angst vor den gefährlichen Weizenabbauprodukten hat, sondern auch vor den auf dem Transportweg vom Fuhrwerk fallenden Maiskörnern und wollen diese nicht in ihrer Nähe haben.
Zitat von wahlberliner Daneben würde es mir als König besonders leicht fallen, derartige Anstrengungen zu unternehmen und ggf. auch die Einfuhr von Weizen in Kauf zu nehmen, wenn Weizen ein gefährliches Abbauprodukt hinterlässt. Für die Lagerung dieses gefährlichen Abbauprodukts habe ich seit 50 Jahren keine gangbare Lösung gefunden. Wenn es dann bei der Weizenernte aufgrund eines Unfalls (wenn auch sehr unwahrscheinlich) oder äußerer Einwirkung zu zerstörerischen Auswirkungen kommen könnte, deren Ausmaß kaum abzusehen, geschweige denn versicherbar wäre, fiele mir die Entscheidung für Mais & Co besonders leicht.
Das lag zu allen Zeiten in der Natur der Könige, dass es ihnen leicht fällt, ihr Volk "zu ihrem eigenen Wohl" hungern zu lassen .
Gruß Petz "The problem with quotes from the Internet is that it is difficult to determine whether or not they are genuine" - Abraham Lincoln
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