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Zitat von wahlberliner Hallo zusammen!
Zu Speichertechnologien/WK-Speicher im Ausland
Zu Speichertechnologien und dem gesamten Thema hat DB-research eine meiner Meinung nach recht brauchbare Studie veröffentlicht.
Zitat von wahlberliner
Zur Anpassung des Verbrauchs ... Die Bedeutung von Umweltauswirkungen und sozialen Auswirkungen der verschiedenen Produkte wird von Konsumenten weltweit jedoch immer stärker wahrgenommen und berücksichtigt.
Unbestritten sind die sozialen Auswirkungen relevant. Aber die Iphones von Foxconn aus China werden trotzdem gekauft.
Zitat von wahlberliner
Zur Kostenfrage Mehrfach wurde mittlerweile vorgebracht, dass die EE im Vergleich zu den konventionellen Energieformen viel zu teuer und wirtschaftlicher Unsinn sind. Zu einem solchen Ergebnis kommt man wohl nur, wenn man einerseits die sog. Externen Kosten (z.B. für die Endlagerung des Atommülls) unberücksichtigt lässt und andererseits die Auswirkungen des Klimawandels unterschätzt. Eine Studie im Auftrag von Greenpeace kam unter Einbeziehung der externen Kosten und staatlicher Förderungen zu dem Ergebnis, dass Atomenergie (12, 8 c/kWh) nach PV (46,5 c/kWh) die zweitteuerste Energieform darstellt (Kohle 12, 1 c; Wind 7,6 c; Wasser 6,5 c; vgl. FÖS-Studie S. 10). Interessant ist mit Blick auf den Vorwurf der zu hohen Förderung der EE auch, dass die spezifischen Förderwerte (=staatliche Förderungen) der Atomkraft nach der Studie erst 2010 von den EE übertroffen wurden und insbesondere in der Anfangszeit eine immens hohe Förderung erfolgte.
Der externe Preis für Strom aus Atomenergie ist laut Studie auf den Wert geschätzt. Ein ehrlicher Betrag für Atomenergie würde den Preis im Planbetrieb ansetzen und nicht die Kosten eines Super-GAUs mit Kosten am oberen Rand der Möglichkeiten als gesetzt ansehen. Durch den grossen Anteil, den dieser Schätzwert ausmacht ist die gesamt Zahl, die den Strompreis ausmacht vollkommen unbrauchbar. Zusätzlich wird in der Studie, die bisher immer noch als Subvention angesetzten Rücklagen für den Rückbau der Kraftwerke im Text nicht mehr als Subvention angesehen, da sie ja bald aufgelöst werden. Die werden aber in der Gesamtberechnung voll eingerechnet. Was mich auch stört ist die Zusammenfassung der "erneuerbaren" Energieträger (einschliesslich Wasserkraft) zur Durchschnittpreisberechnung und die fehlende Projektion. (Kann ja auch nur eine Projektion mit jetzt realisierten Zubau sein.)
Zitat von wahlberliner
Wenn man sich neben der Vielzahl von die Rohstofferschöpfung bescheinigenden Studien die Preisentwicklung bei Rohöl und Uran anschaut, ist die Hoffnung, die Vorräte würden so schnell nicht erschöpfen, wohl eher ein frommer Wunsch (vgl. allein den Rohölpreis 2002: 25 Dollar/Barrel, 2011: um 100 Dollar; Uranpreis 2002 ca. 10 $/Pfund, 2011: 40 $).
Rohöl ist nicht so relevant für Stromerzeugung. Evtl. indirekt über den Gaspreis, aber Strom wird überwiegend über Kohle erzeugt. Bei Uran ist der Preis in dem Preisbereich mehr oder weniger egal, erst wenn der Preis sich nochmal verzehnfacht gibt es einen relevanten Impact auf den Stromerzeugerpreis.
Zitat von wahlberliner
Dazu, die Endlagerproblematik von Atommüll aus AKWs mit dem Thema des Abbaus seltener Erden wegzuwischen gehört schon Einiges. Strahlen diese Erze denn so stark, dass man auch Windräder – oder zumindest die 15% der Windanlagen, die wirklich unter Einsatz von Neodym gebaut werden – bald endlagern muss?
Keine will die Strahlenproblematik vollkommen wegwischen. Es geht nur darum sauber und fair Risiken zu bewerten. Sehr interessant empfinde ich in der Hinsicht Leute mit Zigarette im Mund und Anti-Atom-Button an der Brust. Da stimmt meiner Meinung nach die Risikobewertung nicht. Die Verstrahlung der Uranarbeiter wird der Atomenergie angekreidet, dann darf man nicht auf dem anderen Auge blind sein und die Auswirkungen der Verstrahlung der Arbeiter für die Gewinnung Erze für Windanlagen als irrelevant ansehen.
Zitat von wahlberliner Mit Verlaub ist es richtig und wichtig, die Verwendung und den Abbau solcher Rohstoffe kritisch zu betrachten. Der Vergleich hinkt jedoch gewaltig.
Entweder ein Toter durch den Abbau oder durch sonstige freigesetzte Strahlung ist relevant oder er ist es nicht. Es gibt keine guten und schlechten Toten.
Zitat von wahlberliner
Dass Windstrom die Marktreife bald erreichen wird, findet sich unter anderem in diesem Ökostrombericht der österreichischen Energie-Control Austria für das Jahr 2011 auf Seite 68f.
Windstrom ist genau die Art Strom zu erzeugen, die ohne Ausgleichskraftwerke bzw. Speicher nicht funktioniert. Das sollte man immer bedenken. Wind sollte man immer als "Kombi"-kraft berechnen und nicht als Grenzkosten für die Jahresproduktion, wenn 100% des Stroms abgenommen wird.
Zitat von wahlberliner Diese Thesensprünge halte ich für bezeichnend. Wenn man eine populistische, durch geschickte Darstellung von Einzelproblemen gestützte These nicht mehr halten kann, nimmt man halt die nächste. Verblendet ist hier das Stichwort, in der Tat. Wie gesagt teile ich viele Kritik- und Problempunkte, habe aber ein großes Problem mit dieser Art und Weise der Darstellung und komme in der Bewertung zu einem anderen Ergebnis.
Nur weil es eine Vielzahl an Problemen gibt sind das noch lange keine Thesensprünge. Man merkt, dass sie die Kosten für Strom nicht als etwas relevantes ansehen. Mit Geld kann man alles flicken, nur fehlt das Geld dann an anderer Stelle. Die dann auch geflickt werden muss. usw. (siehe Harz IV oder Nettolohnentwicklung) Klar für (übertrieben) 2 Euro die kWh Strom/Wärme erreicht man sicher eine nach der entsprechenden Ideologie richtige Energie-/Stromversorgung. Bei 3900 TWh Primärenergiebedarf (14 PJ) in Deutschland pro Jahr macht aber 1 Cent/kWh schon 39 Mrd Euro das Jahr aus. Wenn man jetzt morgen den Öl/Kohle/Gas/Uranhahn zudreht und nur noch über EE Strom/Wärme erzeugen will wird das so richtig viel Geld kosten. Die Antwort was es kostet und wie es gemacht werden soll wird nicht von den Ideologen kommen. Die wird von der "bösen" Wirtschaft geliefert werden. Und auch die Wertschöpfung, die das zahlen soll wird von der "bösen" Wirtschaft kommen müssen. Die Leute, die die Ideologie vorgeben schauen eher nicht auf das grosse Ganze.
Zitat von wahlberliner
Aus Zeitgründen, wegen teilweiser Unsachlichkeit und weil ich mir von der Diskussion hier nicht mehr viel erhoffe, werde ich davon absehen, mich hier weiterhin zu beteiligen. Vielen Dank dennoch allen, die hier mit informativen, konstruktiven Beiträgen ihre Ansicht untermauerten. Es war ja doch so einiges Interessantes dabei.
Solche Aussagen finde ich immmer etwas arm. Es gibt immer Leute mit denen es sich auf den ersten Blick nicht lohnt über Themen zu schreiben. Aber teilweise sollte man auch auf sich selber schauen und schauen ob man evtl. sich nicht klar genug ausgedrückt hat oder vielleicht doch etwas zu verbohrt ist.
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