Zitat von john j"Zweitens hat Obamas Amtszeit die Bürger der USA nicht - wie er es im Wahlkampf versprochen hatte - zusammengeführt, sondern das Land tief gespalten."
Bemerkenswert wie Sie diese Spaltung immer wieder sozusagen als Beleg fuer ihre negative Einschaetzung Obama's anfuehren. Dabei waren die USA bereits vor Obama tief gespalten - in Bushites und anti-Bushites. Sonst haette Obama, wie Sie ja selber schreiben, die "Buerger der USA" gar nicht "zusammenfuehren" koennen, bzw das Versprechen dazu abgeben koennen. Richtig ist dass Obama diese Spaltung bislang nicht ueberwunden hat.
Nach meinem Eindruck, lieber John, hat diese Spaltung unter Barack Obama eine neue Qualität bekommen.
Sie hatte - ich nehme an, soweit sind wir uns einig - unter Bill Clinton nicht bestanden; jedenfalls nicht in einem erheblichen Maß. 1996 gab es keine ideologische Polarisierung zwischen Clinton und Dole.
Und diese gab es - das scheint mir wichtig zu sein - auch nicht 2000 zwischen Bush und Gore. Bush war ja kein Mann des rechten Flügels der Republikaner. Als Gouveneur von Texas hat er sich als compassionate conservative vor allem für eine Verbesserung des Schulwesens, für den Kampf gegen Suchterkrankungen und dergleichen eingesetzt.
Nach 9/11 hatte Bush eine hohe Zustimmung; wenn ich mich recht erinnere, eine der höchsten, die je ein US-Präsident hatte. Auch der Irakkrieg wurde bekanntlich von den Demokraten mitbeschlossen.
Innenpolitisch war Bush kein Spalter. Er hat weiter soziale Programme unterstützt (ich habe das irgendwann einmal recherchiert - es ist erstaunlich, wie sozial engagiert er gewesen ist).
Hätte Bush die Nation gespalten, dann wäre er ja 2004 nicht wiedergewählt worden; er siegte - ich habe das eben nachgesehen, in 31 Staaten, Kerry in 19.
Wenn man sich allerdings die Karte in dem verlinkten Artikel ansieht, dann deutet sich eine geographische Spaltung an: Sauber getrennt holte Kerry die Ostküste, die Westküste und die Region um die Großen Seen. Der Rest des Landes ging an Bush. Es war (und ist) das traditionelle Amerika gegen das Amerika der großen Städte, der Nichtweißen, teils noch verbündet mit dem Amerika der blue collar workers.
Die eigentliche Anti-Bush-Stimmung setze aber erst ein, als es schien, als ginge der Irakkrieg verloren. Bush hatte den großen Mut, den Surge zu befehlen, als die meisten schon nur noch raus wollten. Leider konnte er dann keine dritte Amtszeit mehr haben, um das Erreichte zu sichern. Jetzt ist es verloren.
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