Zitat von john j "Bush war ja kein Mann des rechten Flügels der Republikaner. Als Gouveneur von Texas hat er sich als compassionate conservative vor allem für eine Verbesserung des Schulwesens, für den Kampf gegen Suchterkrankungen und dergleichen eingesetzt."
Das wuerde ich nicht so einfach sagen/schreiben. Ob er sich fuer diese Dinge " vor allem" oder "unter anderem" einsetzte halte ich fuer zumindest unbewiesen. Immerhin stehen dem ja bspw sein "Einsatz" fuer die Todesstrafe oder concealed weapons permits entgegen. Und eine grosser Teil seines sozialen engagemnts ging an faith based initiatives ("believe and you shall receive") - also durchaus im Einklang mit einem stramm konservativen Republikaner.
Da sind wir auf einem weiten Feld, lieber John - demnjenigen der Definitionen. Es gibt hier im Forum ja die Diskussion mit jemandem, der der Meinung ist, die USA seien gar keine Demokratie gewesen, als sie Krieg gegen Hitler führten. 
Gewiß war/ist Bush nicht so liberal wie, sagen wir, sein Vater (oder gar wie der einstige Vorzeige-Liberale der GOP, Nelson Rockefeller, nach dem die liberalen Republikaner gern benannt wurden). Aber er ist eben auch nicht so konservativ wie beispielsweise zur Zeit Rockefellers Barry Goldwater, der 1964 gegen Rockefeller die Nominierung schaffte (ich erinnere mich daran, weil ich damals Time Magazine abonniert hatte). Oder wie heute Rick Perry, Sarah Palin oder Rick Santorum.
Zitat von john j Und natuerlich hat Bush die Nation innenpolitisch tief gespalten - woher waeren denn dann die vielen Proteste gegen ihn (die in seiner zweiten Amtszeit ja fast hysterische Zuege annahmen - ich erinnere mich bspw an "impeach my bush") sonst gekommen? Bis hin zu Hollywoodfilmen a la "W".
Womit sollte er sie denn gespalten haben, lieber John?
Er hat innenpolitisch nichts gemacht, das als der Versuch hätte interpretiert werden können, die amerikanische Gesellschaft umzugestalten; Steuersenkungen gab es bekanntlich auch unter Reagan. Natürlich gab es heftige Proteste bei den leftists, schon weil er ein frommer Mann ist und reich; aber - soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann - war das nicht die linke Hälfte der US-Gesellschaft, sondern vielleicht das Fünftel ganz links.
In der Außenpolitik gab es lange Zeit unter seiner Präsidentschaft einen Konsens; wie schon geschrieben, bis der Irakkrieg verloren zu gehen drohte. Da erst setzte ein Widerstand gegen seine Politik ein, der nun in der Tat von einem großen Teil der Bevölkerung getragen wurde.
Mißlich war allerdings der Schlamassel bei der Stimmenauszählung in Florida. Meines Wissens spricht nichts für Manipulation, aber es war nun einmal der von Jeff regierte Staat. Und Gore hatte den popular vote knapp gewonnen. Ich kann schon verstehen, daß viele Demokraten sich um den Wahlsieg geprellt sahen. Insofern gab es tatsächlich eine Spaltung am Beginn seiner Amtszeit, die aber nicht ideologisch begründet war.
Herzlich, Zettel
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