Zitat von R.A.Wobei wir uns wahrscheinlich einig sind, daß dieses andere Extrem auch nicht wünschenswert ist. Journalisten SOLLEN Politikern kritische Fragen stellen. Aber eben nicht einseitig und unfair.
Die vier Journalisten waren, alles in allem, kritischer, als man das von solchen Inszenierungen französischer Staatspräsidenten gewohnt ist. (Übrigens schwanken die Angaben über die Zahl der TV-Sender, die zugeschaltet waren - ich habe sechs, neun und sogar fünfzehn gelesen).
Etwas eigenartig war, daß anfangs nur zwei Journalisten dem Präsidenten gegenübersaßen, Laurent Delahousse und Claire Chazal. Erst ungefähr zur Hälfte der Sendezeit kamen die beiden anderen - die Wirtschaftsjournalisten François Lenglet und Jean-Marc Sylvestre - hinzu, die vorher in der ersten Reihe eines kleinen, aber völlig schweigsamen Publikums gesessen hatten; zugleich verschwand Mme Chazal. Laurent Delahousse blieb, verstummte aber.
Die Art des kritischen Fragens war so, wie man sich das von sachlichen Journalisten wünscht: Sie nannten Einwände, aber versuchten den Befragten nicht in die Enge zu treiben oder bloßzustellen. Das berüchtigte "Nachhaken" dann, wenn jemand nun einmal zu einem Thema nichts sagen will oder kann, fand nicht statt.
Schon die Bühnenregie machte deutlich, daß es um ein Interview ging und nicht ein Verhör. Der Präsident saß an seinem Schreibtisch - die Totale zeigte gelegentlich die ganze goldene Pracht seines Amtszimmers -, und die Journalisten saßen auf Besucherstühlen an diesem Schreibtisch.
Ungefähr wie bei David Letterman oder Harald Schmidt.
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