Zitat von C.Ein Erklärungsversuch zur deutschen Selbsteinschätzung. Das sind Erfahrungswerte. Wer sich zufrieden zeigt, läuft Gefahr, dass ihm noch mehr abgenommen wird, also haben wir gelernt, dass Jammern, Fordern und Drohen Erfolgsrezepte sind und der Staat sich dann kümmert, was er gerne tut. Wenn die Reichen in Deutschland endlich abgeschafft sind, dann geht es automatisch zwei bis drei Sprossen nach oben. Die Deutschen, ein Volk von Strugglers. In den USA beeindruckt so ein Kasperletheater niemand, also kann man es dort auch gleich sein lassen. Da lebt es sich gleich rundum zufriedener. Das kann man als Deutscher nicht verstehen.
Das leuchtet mir sehr ein, dear C.
Es ist wohl in der Tat eine Frage der Zuschreibung. Wenn jemand in den USA jammert, dann erhält er die Reaktion: Tja, Bester, dann hast du dich nicht genügend angestrengt. Wenn in Deutschland jemand jammert, dann ist die Reaktion: Bei dir Armem hat sich der Staat nicht genügend angestrengt.
(Ich werde nie die DDR-Bürger im Sommer 1990 vergessen, die auf die bevorstehende Wiedervereinigung so reagierten: "Jetzt können se endlich ma wat für uns tun").
Allerdings würde ich den Unterschied nicht nur auf der Ebene der Kundgabe sehen. Gallup ermittelt ja nicht nur einen Skalenwert, sondern korreliert das mit Selbsteinschätzungen dazu, ob man fröhlich/traurig, gestreßt/entspannt usw. ist. Es spricht meines Erachtens nichts gegen die Interpretation, daß die Amerikaner im Schnitt wirklich zufriedener mit ihrem Leben sind.
Wieso auch nicht? Abhängigkeit vom Staat macht niemanden glücklich. Die riesige Schar der Helfer, Ratgeber, Betreuer usw. trägt meines Erachtens so gut wie nichts zum Wohlbefinden der Menschen in Deutschland bei; die wirklich Hilflosen ausgenommen.
Wer arbeiten kann, wer in der Lage ist, die ihn betreffenden Entscheidungen selbst zu treffen und wer hinreichend gesund ist - dem wird es nach meiner Überzeugung in einer freien Gesellschaft immer besser gehen als in einer sozialdemokatischen oder gar sozialistischen.
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