Zitat von ZettelIn Gesprächen über die USA stelle ich immer wieder so etwas wie kulturelle Überheblichkeit fest - diese ungebildeten Hillbillies, diese Cowboy-Mentalität, kurz diese amerikanische Unkultur - das wird gern beschworen. Wenn wann dann auch noch, wie man meint, der US-Kapitalismus versagt, was das Materielle angeht, dann kann man sich erst recht überlegen fühlen.
Lieber Zettel,
ich und meine deutschen Kollegen arbeiten ständig mit amerikanischen Kollegen zusammen, diese Art kultureller Überheblichkeit kenne ich in diesem Umfeld nicht - und 'Hillibilly' schon gar nicht. Wir haben in der Regel ein Kompetenzgefälle, wohl weil die Verweildauer in den Aufgaben in Deutschland im Schnitt höher ist, was in Alltag schon mal zu Kommentaren über die 'unfähigen' Amis führen kann. Gleich erfahrene oder kompetente Leute findet man in den USA dann schnell erst wieder in höheren Managementfunktionen oder als externe Berater.
Was die Lebensqualität angeht: Ob meine amerikanische Kollegen zufriedener sind als die deutschen kann ich schwer beurteilen. Allgemein gilt aber, dass die Spannweite zwischen Arm und Reich in den USA deutlich größer ist als hierzulande, und dass dies auch gesellschaftlich akzeptiert ist. Das geht manchem Deutschen halt nicht in den Kopf.
Was unsere Sicht auf die Amerikaner angeht: Was auch immer an Detailbeobachtungen existieren mag, eines ist immer deutlich: Die Deutschen haben eine hohe Aufmerksamkeit dafür, was in den USA geschieht, umgekehrt ist das bei Weitem nicht der Fall. Viele Deutsche sind wohl enttäuscht, wenn ein Amerikaner nicht über Deutschland bescheid weiß. Nur, wenn ich schon Deutsche über Asien oder Afrika gefragt habe, dann gingen die Kenntnisse auch nicht über das Urlaubsniveau hinaus. Es gibt einfach ein Interessegefälle in der Welt, und Amerika steht wohl ganz oben, Deutschland nicht ganz so weit. Es ist einfacher, das so zu akzeptieren, als über die Symptome zu lamentieren.
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