Man kann so etwas von außen wohl deutlicher wahrnehmen, als wenn man selbst im Land lebt: In den vergangenen Jahren ist Deutschland, was seine Rolle in Europa angeht, ein anderes Land geworden.
Es ist nicht mehr der Erste unter Gleichen, sondern ein Erster ohnegleichen.
Deutschland kann zwar nicht Europa seinen Willen aufzwingen, aber nichts kann mehr gegen den Willen Deutschlands geschehen.
Die zentrale Ursache liegt in der überaus erfolgreichen deutschen Wirtschaftspolitik bereits der letzten Jahre der Großen Koalition, jetzt unter Schwarzgelb fortgesetzt: Geringe Lohnsteigerungen, keine Zunahme der sozialen Lasten, damit eine kostengünstige Produktion.
Damit konnte Deutschland zu günstigen Preisen in die Länder Europas exportieren und profitierte von der Schuldenpolitik von Ländern wie Griechenland. Andererseits gefährdet diese jetzt den Euro und den freien Markt in Europa, also die andere Voraussetzung für den deutschen Exporterfolg.
Das ist es, was Friedman als das deutsche Dilemma herausarbeitet. Und ein Drittes kommt hinzu: Die wachsende deutsche Dominanz hat ja auch eine politische Dimension; siehe dazu den ausgezeichneten Artikel von Kallias Europas Krise (7): Mehr Brüssel; ZR vom 9. 12. 2011.
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