Zitat Die zentrale Ursache liegt in der überaus erfolgreichen deutschen Wirtschaftspolitik bereits der letzten Jahre der Großen Koalition, jetzt unter Schwarzgelb fortgesetzt: Geringe Lohnsteigerungen, keine Zunahme der sozialen Lasten, damit eine kostengünstige Produktion.
Damit konnte Deutschland zu günstigen Preisen in die Länder Europas exportieren und profitierte von der Schuldenpolitik von Ländern wie Griechenland. Andererseits gefährdet diese jetzt den Euro und den freien Markt in Europa, also die andere Voraussetzung für den deutschen Exporterfolg.
Sehr geehrter Zettel, wie hätten wir es denn gerne? In den ersten Jahren nach der Euro-Einführung, zu der Kohl von unseren Europäischen Nachbarn massiv gedrängt werden musste, kritisierten unsere Nachbarn das schlechte Wirtschaftswachstum , drängten auf Reformen , sprachen vom "kranken Mann" in Europa und spotteten über die lahme Konjunktur in Deutschland. Der "Keltische Tiger" wurde als nachahmenswertes Beispiel hervorgehoben, Spanien als Wirtschaftswunderland gelobt, die anglo-amerikanische Finanzwunderwelt als die Wirtschaft der Zukunft vorgeführt. Kanzler Schröder hatte daraufhin, auf dringende Empfehlung vieler in-und ausländischer Fachleute, gegen vielerlei Widerstände, auch in der eigenen Partei, die Gesetzgebung reformiert. Dies war ein entscheidender Grundstein für den jetzigen Erfolg. Jetzt jammern einige Nachbarn, dass Deutschland ganz allein vom Euro profitiert und alle anderen Länder an die Wand spielt. Dabei haben die den Euro doch auch! Allerdings haben sie, genau die bittere Medizin, die sie damals so altklug für Deutschland empfohlen hatten, selbst bisher nicht geschluckt. Die Dominanz Deutschlands ist auch eine Folge der Schwäche der Nachbarn! Es ist sicher nicht die Folge einer " geheimen" Strategie! Frau Merkel hat die Führungsrolle Deutschlands nicht angestrebt, sondern sie wurde hineingedrängt. Frankreich forderte vehement die Rettung Griechenlands ( und der französischen Banken), während Merkel zunächst keinen Handlungsbedarf sah. Hätten unsere südlichen Nachbarn solide gewirtschaftet, würde jede Spekulation auf einen Staatsbankrott ins Leere laufen und Deutschland müsste sich nicht zum "Retter" aufschwingen. Dass jemand, den Alle um Geld bitten hierfür Bedingungen stellt, ist nur recht und billig. Alles andere wäre verantwortungslos gegenüber den Wählern in Deutschland. Bei all der Diskussion wird stets übersehen, dass der starke Export Deutschlands in Nicht-Euroländer, die Außenhandelsbilanz der Eurozone ausgleicht und unseren Nachbarn erst die Einkäufe z.B. in China ermöglicht. Das ist so ähnlich wie in einer Familie, in der Einer das Geld verdient, mit dem die Familie einkauft. Solange eine gemeinsame Interessenlage besteht und ein Ausgleich intern stattfindet, ist das auch in Ordnung. Auch wenn der Filius mal das Familienbudget etwas überstrapaziert, wird in einer harmonischen Familie kein Drama daraus. Schwierig wird es aber, wenn das dauernd der Fall ist, der Filius in Saus und Braus lebt, vom Ernährer stets mehr Geld fordert, ihn dabei beschimpft und verspottet und partout keine eigenen Anstrengungen unternimmt. Auch der geduldigste Vater wird, wenn er verhindern will, dass die ganze Familie ins Unglück stürzt, den Geldhahn zudrehen und die Ausgaben seines Jüngsten genau kontrollieren. Dass Dieser dies nicht gerade mit Begeisterung aufnimmt ist nachvollziehbar . Verliert Deutschland seine internationale Wettbewerbsfähigkeit, leiden unsere Nachbarn mit Sicherheit noch mehr. Wird der Ernährer der Familie arbeitslos, sinkt auch der Wohlstand der übrigen Familienmitglieder. Allerdings ist der Unterschied zwischen den Einzelnen dann nicht mehr so groß. Geteiltes Leid ..... Aus meiner Sicht wäre es falsch, nur damit die Nachbarn Ruhe geben, einen erfolgreichen Weg aufzugeben und sich der Herde auf dem "Holzweg" anzuschließen. Ich weiß, Beispiele hinken immer, aber es veranschaulicht auch den Kern des Problems. Gruß Schwarzhut
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