Erklärbar - und nachvollziehbar - ist die Zurückhaltung der Vereinigten Staaten zwischen 1925 bis zum Kriegseintritt im Dezember 1941 aber durchaus: Man sah die eigenen Interessen eher in Lateinamerika bedroht - das vor allem als Erdöllieferant gesehen wurde (im Nahen Osten wurde eher die traditionelle Einflußsphäre von England und, in geringerem Maß, Frankreich, gesehen); die Rückbesinnung auf die Monroe-Doktrin, sich aus den Streitigkeiten der Alten Welt herauszuhalten (der Preis, den das entscheidende Eingreifen in den Ersten Weltkrieg gekostet hatte, ist unter der patriotisch aufgeladenen politischen Rhetorik der 20er Jahre durchaus spürbar). Dazu kam der Schatten der endlich überwundenen Wirtschaftskrise, die ja erst ab 1938 oder 1939 ad acta gelegt werden konnte; die Kosten eines weiteren Weltkrieges schienen unkalkulierbar hoch. Das "containment" gegenüber Japan ist gewissermaßen "aus dem Rückspiegel gesehen" eine verpaßte Chance; aus der Perspektive nach 1936 oder 1937 hätte es eine direkte Einmischung in den japanisch-chinesischen Krieg bedeutet, und die Wirtschaftsinteressen der USA schienen weder in China noch im Pazifik bedroht (was sich natürlich nach dem Kriegseintritt änderte), noch waren sie sonderlich umfangreich. Man hat eine (sehr bescheidene) Einflußnahme, nach 1940, in China versucht; die Details sind in Barbara Tuchmans "Sand gegen den Wind" nachzulesen. Die Lehre aus dieser desaströsen Zurückhaltung war dann 1950 das sofortige Eingreifen in den Koreakonflikt.
RE: Zitat des Tages: Timothy Garton Ash über Deutschland
Ulrich Elkmann
13.02.2012 00:31
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