Zitat von RaysonHinter die einmal gesetzten Maßstäbe wird unsere heilige Presse, die sich zur Zeit selbst feiert, nicht mehr zurück können. Das heißt, das Privatleben jedes neuen Bundespräsidenten, der aus den Reihen der Union oder der FDP kommt, würde bis ins Detail eruiert, durchleuchtet und bei Bedarf auch veröffentlicht werden. Warum soll sich das einer antun, dem die Eitelkeit nicht allen gesunden Menschenverstand raubt?
Vielleicht war, lieber Rayson, der Fall Wulff aber auch nur der Vorbote einer Amerikanisierung in dieser Hinsicht.
Amerikanische Politiker mußten und müssen sich schon immer derartigen Recherchen bis in ihr Privatleben hinein stellen. Im jetzigen Vorwahlkampf sind dem Herman Cain (Totalschaden wg. Sexaffären), Newt Gingrich (Schaden wg. Ehe zu dritt) und Mitt Romney (leichter Schaden wg. Verhalten als Firmenchef) zum Opfer gefallen.
Früher hatte es zum Beispiel George W. Bush getroffen (warum war er nicht als Soldat in Vietnam?), und besonders hart den Präsidentschaftskandidaten 2008 John Edwards (außereheliche Beziehung; inzwischen strafrechtlich relevante Weiterungen).
Man kann das gut oder schlecht finden (ich wäre für den Erhalt der Privatheit; sogar ihren Ausbau) - aber wahrscheinlich liegt es im Zug der Zeit. Die bürgerliche Privatheit löst sich auf; das ist überall in der Gesellschaft zu beobachten.
Politiker werden sich wahrscheinlich darauf einrichten müssen, daß es ihnen bald in dieser Hinsicht nicht mehr viel anders geht als Film- oder Musikstars.
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