Zitat von DagnyNach vorne blickend wird das Geknirsche im Getriebe der Koalition dadurch aber vielleicht nicht besser. Ob die Frau an der Spitze der Regierung das Signal des zweiten Männchens verstanden hat, mehr Spielraum im Affenrudel zu benötigen? Eine weitere Marginalisierung der FDP bis in die nächste Bundestagswahl hinein wäre die Folge. Oder bleibt der Eindruck, die Bundeskanzlerin habe nicht mehr alles selber in der Hand, dann ist der Triumph heute der Beginn des Endes ihrer Amtszeit.
Aus meiner Sicht, liebe Dagny, hat die Kanzlerin sich so verhalten wie immer: Sie analysiert die Situation, versucht herauszufinden, was bei realistischer Betrachtung die für sie optimale Lösung, ist und strebt diese dann an.
Man kann sagen, das sei trivial, und alle versuchten das doch. Aber das scheint mir nach meiner Lebenserfahrung auch bei vielen intelligenten Menschen nicht so zu sein; und das Verhalten der meisten Politiker läßt es auch nicht unbedingt vermuten: Sie entscheiden vielmehr "aus dem Bauch heraus", folgen ihren Intuitionen, richten sich nach ihren Emotionen oder folgen - das vor allem - Heuristiken, die sie gar nicht explizit machen können, die sich aber für sie bewährt haben.
Viele Menschen handeln, weil sie beleidigt sind, weil sie Anerkennung finden wollen, aus Eitelkeit. Das alles spielt für die Kanzlerin keine Rolle. Sie handelt rational; gewissermaßen nach den Regeln der Spieltheorie. Das macht sie so stark, und das gehört zu den Dingen, die ich an ihr bewundere.
"Klima in der Koalition" und dergleichen spielt aus meiner Sicht für die Kanzlerin null Rolle. Sie hat sich auf eine schwache FDP eingerichtet, sie wird mit einer gestärkten zurechtkommen.
Die FDP war schwach; das hat sie ausgenutzt. So ist Politik. Im Fußball nutzt man ja auch mitleidlos seine Chancen, oder beim Boxen.
Wenn die FDP künftig stärker ist, dann wird die Kanzlerin auch das einkalkulieren und sich danach verhalten. Ich denke, das wird nicht nur gut für die FDP sein, sondern auch gut für die Koalition und für Deutschland.
Entscheiden ist aus meiner Sicht, daß die FDP es auch künftig macht wie jetzt: In dem Machtspiel klar erkennen, welche Karten sie hat, und diese dann geschickt ausspielen.
Statt sich ungeschickt zu verhalten und dann zu jammern, daß man sie schlecht behandelt. Statt große Töne zu spucken wie Westerwelle und dann bei der Durchsetzung zu versagen.
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