Zitat von Zettel Frank Schirrmacher hat sich jetzt die nachfolgende Generation vorgenommen, diejenige der Babyboomer. Dazu einige Anmerkungen.
Bisher hatte ich mir eingebildet, dass ich das Wesentliche eines Textes nach zweimaligen Durchlesen erfassen könnte, bei Schirrmacher gelingt es noch nicht einmal im fünften Anlauf. Vielleicht liegt es daran, dass ich zur Post-Babyboomer-Generation gehören, die mit Schirrmachers Weltschmerz, der schon seit einigen Jahren andauert, nicht anfangen kann. Es mag auch sein, dass ich zu jung bin, um in Generationen zu denken, die eigene Generation vor Augen, so heterogen, dass mir bisher noch kein Überbegriff eingefallen ist. Ich habe dafür aber auch noch keine Veranlassung gesehen, Kategorien liegen mir fern, auch für die Vorgängergenerationen.
Schirrmachers Welt zirkuliert um die politische Elite, oder auf die Spitze getrieben, die Elite der Elite, die für ihn "die Generation" darstellt, er ertappt sich selbst dabei, dass er zu weit geht, um erst recht Fahrt aufzunehmen.
Zitat von Schirrmacher Ja, es ist ungerecht, den Einzelnen für seine Generation verantwortlich zu machen, einfältig oft und gezwungen. Aber umgekehrt, das ist möglich: Man kann eine Generation für den Einzelnen zur Rechenschaft ziehen.
Das ist vielleicht für Schirrmacher möglich, ich kann es einfach nicht nachvollziehen, seine Begründung ist leer, sein marktkritischer Ansatz so wohlfeil wie falsch. Ich empfinde es als wohltuend, wenn politische Leistung im Unterlassen liegt, der Markt wird es regeln.
Wenn sich Schirrmacher die Zeit nehmen würde, sich mit den Kollegen vom Wirtschaftsteil der FAZ zusammensetzen, um sich erklären zu lassen, was "der Markt" wirklich ist, dann könnte er weitaus entspannter leben.
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