Lustig, es heißt doch immer, die FDP sei die Partei der drei A-Berufe: Anwälte, Ärzte, Apotheker.
Prompt erhält die FDP auf einer Apotheker-Webseite 75 % Zustimmung zur Schlecker-Haltung. http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten...n-roesler-recht
Aber das eigentliche Problem der FDP liegt weder im Personal noch im Programm, sondern daß das wofür die FDP steht, bzw. womit sie identifiziert wird, nämlich Marktwirtschaft, Eigenveranwortung, ect. dermaßen aus der Mode ist.
Die FDP mit ihrem (leider viel zu schwachen) Bekenntnis zur Marktwirtschaft wird als "kapitalistisch" wahrgenommen.
Die Wertvorstellungen der Bevölkerung sehen jedoch genau gegenteilig aus:
Hier rangieren Umwelt und soziale Gerechtigkeit ganz oben auf der Skala "wünsch-dir-was". http://www.zeit.de/2010/34/Emnid-Umfrage Die Marktwirtschaft - oder wie man inzwischen vorwiegend den marxistischen Diffamierungs- und Kampfbegriff nutzt, der "Kapitalismus", wird praktisch nur noch negativ assoziiert. Umweltschädlich, sozial ungerecht, kalt, rücksichtslos, ausbeuterisch, gegen die Schwachen gerichtet, usw.
Kein Wunder. Denn Volkswirtschaft ist kein Schulfach. In wirtschaftlichen Angelegenheiten sind die Deutschen extrem bildungsfern. Das gilt ganz besonders für die Berufszunft der Journalisten der Qualitätsmedien, die ihre Rolle ohnehin nicht in der Information der Bevölkerung sehen, sondern in der Bekehrung zu ihrem eigenen Weltbild.
Die FDP kann noch ein paar "Gestrige" mobilisieren, wenn sie sich zur Marktwirtschaft bekennt. Die Medien werden sie dafür umso mehr niedermachen. Denn die Medien wollen linke Politik, weil Journalisten fast alle Anhänger linker Parteien sind.
Die Bevölkerung glaubt den Medien blind praktisch alles und ist x-beliebig manipulierbar. Exemplarisch sichtbar in der medial geschürten Atomphobie nach Fukujima oder dem Spendenwahn beim Tsunami vor ca. 10 Jahren.
Das weiß jeder Politiker, das wissen die Parteistrategen: Gegen die Medien kann man in einer Demokratie keinen Standpunkt vertreten ohne zugleich bei Wahlen unter zu gehen. Es sei denn es besteht ein sehr einges personelles Graswurzelnetzwerk das die Medienmacht umgeht und von Mund zu Mund Informationen verbreitet, oder eine attraktive Internetplattform betreibt. Die Medien sind heute die eigentliche Macht im Staat. Sie manipulieren die Bevölkerung nach Belieben, und der Politik bleibt nichts anderes übrig als die von den Medien vorgegebenen Themen und moralischen Richtlinien abzuarbeiten.
So hat auch die FDP ihren Standpunkt pro KKW´s aufgegeben, als es politischer Selbstmord gewesen wäre rational zu argumentieren. Niemand hätte das hören WOLLEN in dieser kollektiven Panikstimmung. Diesem Rauschgefühl: Ein Volk, ein Land, ein Ausstieg. Lange konnte man das nicht mehr genießen: So richtig stolz auf sich selbst zu sein als moralischer Weltelite !!! Und kein Leitmedium hätte fair dem abweichenden Standpunkt Raum eingeräumt, und tut es bis heute nicht beim Thema KKW, und anderen Schlüsselthemen.
Nun, da die FDP so weit von den Medien nach unten manipuliert wurde, daß es tiefer kaum noch geht, kann sie wieder was riskieren, weil sie sowieso nichts mehr zu verlieren hat. Aber bis auf ein paar Überbleibsel aus Zeiten vergangener Idealvorstellungen ist da kaum Mobilisierungspotential.
Und das liegt nicht an der FDP, sondern an den Wertvorstellungen der Bevölkerung, die genau diametral marktfeindlich, öko- und sozialtotalitär ausgerichtet wurden von den Medien. Schließlich haben im Saarland fast 2/3 der Wähler linksextreme Parteien gewählt. Diesen sind also die Steuern immer noch zu niedrig, die Bürokratie noch nicht umfassend genug, die verbliebenen Freiheiten immer noch zuviel, so daß sie noch mehr eingeschränkt werden sollen.
Die Deutschen wollen den totalen Versorgungsstaat, der zugleich das Individuum maximal entmündigt. Bei der Marktwirtschaft sehen sie nur die Kritikpunkte, beim totalen Versorungsstaat nur das vermeintlich Positive - nicht aber dessen ruinöse Mißstände.
Soll sich daran etwas ändern, ist es falsch, bzw. unzureichend sich in der Tagespolitik aufzureiben.
Politik macht man über die Medien. Und hier müsste die FDP investieren um ein Nachrichtenportal zu installieren, das die Propagandalügen von der bösen Marktwirtschaft mit den Fakten abgleicht, und die Politik der Linken an den Resultaten misst und nicht den Versprechungen.
Die Linken haben schon seit Lenin begriffen, daß die Medien in den Massengesellschaften der Schlüssel zur politischen Gestaltung sind. Die FDP ist so naiv, daß sie davon noch nicht einmal etwas zu ahnen scheint, bei der CDU ist es nicht anders.
Die FDP muß, bevor sie marktliberale Wohlstandspolitik machen kann, ZUERST Marktwirtschaft moralisch legitimieren. Sie muß ZUERST die Wertvorstellungen der Bevölkerung durch Aufklärungsarbeit für die Marktwirtschaft gewonnen haben - erst dann kann man wohlstandsfördernde, marktliberale Politik betreiben.
Darum ist die FDP derzeit erledigt, wie auch die CDU wenn deren Altwähler demnächst wegsterben, egal wie sehr sie sich den Grünen anbiedern. Die Wertvorstellungen der Bevölkerung sind so wie es die Medien anerziehen. Ohne mediale Unterstützung kann man den Standpunkt pro Marktwirtschaft, Frieden, Freiheit, Wohlstand, nicht vertreten, weil er diffamiert wird durch die Linken und deren nahezu totale Mediendominanz.
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