Zitat von GansguoterIn der FAZ von heute ist ein ganzseitiger Artikel eines Kinderarztes, der Untersuchungen über die kurz- und langfristigen Auswirkung von Hortbetreuung etc. auf Kinder vorstellt. Demnach bedeutet auch eine qualitativ gute Hortbetreuung einen massiven Stress für das Kind (ermittelt am Cortisonspiegelverlauf im Tagesverlauf) und kann Jahre sich in sozioemotionalen Defiziten manifestieren, in höherer Suizidneigung, höherer Neigung zu psychischen Erkrankungen etc.
Das werde ich mir gern ansehen, wenn ich mir die Zeitung nachher noch kaufe. Ich werde dabei vor allem darauf achten, wer die Studie in Auftrag gegeben hat, wer sie durchgeführt hat und ob sie repräsentativ ist. Ich werde den Artikel mit einer gesunden Skepsis lesen ;-)
Zitat von GansguoterBei der Frage der Fremdbetreuung, frühkindliche Bildung etc. geht es im Kern ja nicht um alle Kinder, sondern es geht um die Kinder aus bestimmten Herkunftsmilieus, in denen eben die Eltern nichts für die frühkindliche Bildung tun. - Es geht im Klartext doch darum, dass man die Kinder aus Migrantenfamilien, in denen nur Türkisch oder Arabisch gesprochen wird, in den Kindergarten holen will, damit die Kinder vor Beginn der Schulpflicht über grundlegende Deutschkenntnisse verfügen, und man will Kinder aus sonstigen Problemfamilien zu deren Wohl herausnehmen. Darum geht es und um nichts anderes, und diese Anliegen sind ja auch verständlich.
Nur traut sich niemand, dies so zu sagen - und im Sinne der politischen Korrektheit will man dann suggerieren, dass es für alle Familien sinnvoll wäre, die Kinder dort wegzugeben in die Staatsbetreuung. DAbei ist es völlig offensichtlich, dass ein Kind, das von einer ihm zugewandten Mutter oder einem ihm zugewandten Vater aufgezogen wird, 100mal mehr Betreuung und frühkindliche Bildung erhält.
Ich bezweifle stark, dass es der Bundesregierung um die Kinder aus »bestimmten Milieus« geht.
Hier in Dresden ist jedenfalls die Nachfrage nach Kindergartenplätzen in allen sozialen Schichten sehr hoch. Am stärksten ist die Nachfrage nach Kindergartenplätzen in Einrichtungen mit einem guten Konzept für die Schulvorbereitung. Die anspruchsvollsten Nachfrager sind berufstätige Eltern mit hohem Bildungsniveau.
Hier ist es für einen sehr großen Teil der gut ausgebildeten Frauen (sowohl mit qualifiziertem Berufsabschluss als auch mit Hochschulabschluss) völlig unvorstellbar, ihr Kind sieben oder zehn Jahre (bis zum Ende der Grundschule) zu Hause zu betreuen und dafür auf die Ausübung des Berufs zu verzichten. Man kann sicher darüber diskutieren, ob der Beruf immer in Vollzeit ausgeübt werden muss — verzichten will jedenfalls kaum eine Frau.
Ich habe beruflich auch mit Auftraggebern aus westlichen Bundesländern zu tun. Dort arbeiten viele junge Frauen in Teilzeit (das erfährt man, wenn es z.B. um Termine für telefonische Absprachen geht). Ihre Kinder werden meist in Teilzeit in der KITA betreut.
Bitte beachten Sie diese Forumsregeln: Beiträge, die persönliche Angriffe gegen andere Poster, Unhöflichkeiten oder vulgäre Ausdrücke enthalten, sind nicht erlaubt; ebensowenig Beiträge mit rassistischem, fremdenfeindlichem oder obszönem Inhalt und Äußerungen gegen den demokratischen Rechtsstaat sowie Beiträge, die gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen. Hierzu gehört auch das Verbot von Vollzitaten, wie es durch die aktuelle Rechtsprechung festgelegt ist. Erlaubt ist lediglich das Zitieren weniger Sätze oder kurzer Absätze aus einem durch Copyright geschützten Dokument; und dies nur dann, wenn diese Zitate in einen argumentativen Kontext eingebunden sind. Bilder und Texte dürfen nur hochgeladen werden, wenn sie copyrightfrei sind oder das Copyright bei dem Mitglied liegt, das sie hochlädt. Bitte geben Sie das bei dem hochgeladenen Bild oder Text an. Links können zu einzelnen Artikeln, Abbildungen oder Beiträgen gesetzt werden, aber nicht zur Homepage von Foren, Zeitschriften usw. Bei einem Verstoß wird der betreffende Beitrag gelöscht oder redigiert. Bei einem massiven oder bei wiederholtem Verstoß endet die Mitgliedschaft. Eigene Beiträge dürfen nachträglich in Bezug auf Tippfehler oder stilistisch überarbeitet, aber nicht in ihrer Substanz verändert oder gelöscht werden. Nachträgliche Zusätze, die über derartige orthographische oder stilistische Korrekturen hinausgehen, müssen durch "Edit", "Nachtrag" o.ä. gekennzeichnet werden. Ferner gehört das Einverständnis mit der hier dargelegten Datenschutzerklärung zu den Forumsregeln.