Zitat von Zettel Günter Grass hat eine Meinung zum Iran und zu Israel, die offenkundig auf Ignoranz und Vorurteilen beruht. Das teilt er mit vielen; und als solches ist es bedauernswert, aber nicht gleich erbärmlich.
Erbärmlich ist es aber, wie Grass seine Vorurteile und seine Ignoranz in die Form eines (auch noch miserablen) Gedichtes kleidet und dieses mit dem Tamtam einer internationalen Parallelveröffentlichung unter die Leser bringt.
Er hat seinen Auftritt. Vielleicht wird er damit den Antisemiten Auftrieb geben. Man sollte die Sache so schnell wie möglich dorthin befördern, wohin sie gehört: In - würde der Lyriker Grass schreiben - den Orkus des Vergessens.
Richtig, Grass hatte seinen Auftritt, was wohl auch seine Absicht war. Auch wollte er der Journaille wohl mal zeigen, was eine Harke ist, denn diese dürfte angesichts seines Alters die Nachrufe, die sie jetzt ändern müssen (ätsch, ätsch) schon fix und fertig, von Grass nichts mehr erwartend, in der obersten Schublade liegen haben.
Was also tun, könnte ES in Grass gedacht haben. Gegen die sofort Beleidigten, „He du, ich mach dich Messer“, traute er sich nichts zu sagen. Wer oder was bleibt also übrig, wenn man sich ins Rampenlicht stellen möchte, wo man, hergehört und aufgemerkt, auch hingehört ... oder besser: bietet sich relativ gefahrlos an? Der Jude.
Hier ein schöner Beitrag, den schon früher, wenn es sich ergeben hätte, verlinken wollte. Dort bitte runterblättern bis:Zitat 8. April 2012
Vor wenigen Tagen, meldet die "Welt", wurde im Berliner Dom eine neue Fassung von Bachs „Johannespassion“ aufgeführt. Die Musik wurde nicht geändert, allerdings in einigen Passagen der Text. Begründung: Bachs Werk sei judenfeindlich, man könne es Menschen von heute nicht mehr unverändert zumuten.
Mit freundlichem Gruß
-- Wer mich ertragen kann, erträgt auch das Leben – Uwe Richard
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