Zitat von FTT_2.0
Zitat von Zettel Der Vergleich mit den Ergebnissen zeigt, wie gut Demoskopie funktioniert - wenn man sie vernünftig auswertet; also die Daten der einzelnen Institute aggregiert und auch Erfahrungswerte und die aktuellen Trends in Rechnung stellt.
Ich finde übrigens die Genauigkeit der Schätzungen der ersten IPSOS-Prognose von 20:40 nicht so überragend.
In aller Bescheidenheit gesagt, lieber FTT: Ich war mit meiner Prognose an den Tagen vor der Wahl näher dran. 
Zitat von FTT_2.0 Es ist ein fast perfektes Ergebnis für Hollande. Selber ist er erster mit guten 28 Prozent und Mélenchon hat zwar ein gutes, aber nach dem Hype der letzten Wochen fast etwas enttäuschendes Ergebnis bekommen und sofort brav seine Wahlempfehlung abgegeben. Hollande muss sich also nicht wirklich in die Geiselhaft der extrême gauche begeben und dem Präsidenten Terrain in der Mitte preis geben.
Ja, das stimmt. Mélenchon war ja nachgerade eilfertig, die vollkommene Unterstützung Hollandes ("ohne Verhandlungen") anzukündigen; wie auch Eva Joly. Das ist eben die discipline républicaine, die immer schon die Linke stärker gemacht hat, als es dem numerischen Verhältnis entspricht.
Zitat von FTT_2.0 Sarkozy muss jetzt irgendwie die Wähler von Marine Le Pen auf seine Seite ziehen und gleichzeitig die Zentristen um Bayrou. Vor allem letzteres dürfte schwer sein. Selbst wenn Bayrou eine Wahlempfehlung abgibt, sind ja laut Umfragen scheinbar immer noch etwa zwei Drittel des Parteivolks (cadres und militants) gegen Nicolas Sarkozy. Ich sehe nachwievor kaum Hoffnung für den Präsidenten, das Ding noch umzudrehen.
Er ist einfach selber schon so unbeliebt, dass er wahrscheinlich gegen einen Putzeimer als Gegenkandidaten verlieren würde.
Dem kann ich (leider) nur zustimmen.
Ich denke, man sollte jetzt schon überlegen, wie es nach dem Sieg Hollandes am 6. Mai weitergehen wird.
Die Franzosen bestätigen traditionell die Wahl des Präsidenten, indem sie seiner Richtung anschließend auch eine Mehrheit in der Nationalversammlung geben. Diesmal ist das aber vielleicht nicht ganz so sicher, weil man ja weniger gegen la droite gewählt hat als gegen die Person Sarkozy.
Dann ist da auch noch das Problem der désistements, des Zurückziehens des eigenen Kandidaten zugunsten eines Verbündeten. Zum Front de Gauche gehören Linksextreme, die dann konsequenterweise auch vom PS ins Parlament gehievt werden müßten. Ob das gehen wird?
Daß die UMP in ihre Komponenten zerfällt, erscheint mir wahrscheinlich. Sie war immer ein Kunstprodukt. Vielleicht ersteht ja die alte UDF neu? Schaumama.
Herzlich, Zettel
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