Zitat von Zettel
Zitat von Erling Plaethe
Zitat von Zettel Le Pen wird empfehlen, weder Sarkozy noch Hollande zu wählen. Die Frage ist, wieviele ihrer Wähler ihr folgen.
Warum sollte Sie das tun? Sarkozy steht doch mit dem Rücken zur Wand. Wenn er auf die FN nicht zugeht, hat er keine Chance. Und wenn die FN nicht auf Sarkozy zugeht, verpasst sie die große Chance als Teil der Konservativen und nicht mehr als Rechtsextreme wahrgenommen zu werden.
Es sind, lieber Erling Plaethe, ja keine Konservativen, und sie wollen auch nicht so gesehen werden. Der FN ist eine Arbeiterpartei; sodann eine Partei kleiner Selbständiger. Mit dem konservativen Frankreich - dem Bürgertum, den Besserverdienenden - hat der FN nichts zu tun.
Ich habe auch nicht angenommen, dass die FN sich als konservativ betrachtet, sondern so wahrgenommen werden will. Dass Marine Le Pen die Führung der, nach Ihrer Lesart, zukünftigen Opposition übernehmen möchte, impliziert ja ihr Vorhaben auch die Konservativen führen zu wollen.
Zitat von Zettel Hinzu kommt: Das Ziel Le Pens ist, wie auch das von Mélenchon, nicht die Regierungsbeteiligung, sondern die Revolution. Beide wollen ein anderes Land mit einer anderen Verfassung.
Was ich bisher über die FN gelesen habe, drehte sich vor allem um die Neuausrichtung dieser Partei unter Marine Le Pen. Mit evtl. neuem Namen, klarem Bekenntnis zur Demokratie und Verfassung sowie eine Absage an Rassismus und Antisemitismus. Aber ich messe Ihrem, lieber Zettel, wie auch dem Urteil von anderen hier im Forum durchaus eine hohe Bedeutung bei. Doch auch in diesem Fall wird Sarkozy auf die FN zugehen müssen, wenn er ihre Wähler für sich gewinnen will. Es ist schon etwas neu für mich muss ich sagen, dass in Frankreich bei einer Wahlbeteiligung von 80%, 30% der Wähler Parteien wählen, die außerhalb der Verfassung stehen.
Zitat von Zettel Also, aus der Sicht von Marine Le Pen sind Sarkozy und Hollande bonnet blanc et blanc bonnet - gehupft wie gesprungen, Jacke wie Hose. Beide Vertreter des "Systems", das sie ablehnt. Aber viele ihrer Wähler sind nicht so radikal. Sie sorgen sich vor allem um ihre Arbeitsplätze, ihr Einkommen, die Gefahren durch die Einwanderung. Sie versucht Sarkozy zu gewinnen. Er will diese Wählerschaft zu sich herüberziehen; aber mit Le Pen verhandeln wird er nicht.
Das habe ich auch nicht angenommen, jedenfalls nicht dass er das öffentlich tun würde. Allerdings werden die Wähler einen Grund brauchen ihn zu wählen.
Zitat von Zettel Sie hat in ihrer Rede gestern Abend das ungerechte Wahlrecht in Frankreich angegriffen. In der Tat benachteiligt es den FN, weil dieser keine Partner für Absprachen zwischen dem ersten und dem zweiten Wahlgang hat.
Das lässt Platz für Interpretationen, würde ich sagen.
Zitat von Zettel Gestern hat Le Pen ein einziges Département gewonnen, den Gard. Daran wird sich auch bei den Wahlen zur Nationalversammlung nichts ändern. Der FN wird so gut wie leer ausgehen.
Die Konservativen in Frankreich sollten nicht nur dafür sorgen, dass im Parlament links von ihnen keine Verfassungsfeinde sitzen, sondern dass sie eine theoretische Chance haben, Präsidentenwahlen zu gewinnen. Viele Grüße, Erling Plaethe
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