Zitat von Zettel Ich halte viel von Bayrou und stehe im politisch näher als jedem der anderen Spitzenpolitiker Frankreichs. Aber inzwischen scheint mir, daß dieser eigenwillige Mann - Bauernsohn aus den Pyrenäen, Historiker und Autor einer Biographie von Henri IV - nie ein Machtpolitiker werden wird.
Dazu hat heute in einem Interview mit Le Monde ein langjähriger Weggefährte Bayrous aus der UDF, François Sauvadet, dies gesagt: Zitat Cela fait des années que Bayrou ne s'est pas confronté aux événements ni à la décision politique. François était devenu spectateur du match France, quand nous avons décidé d'être acteurs aux côtés de Nicolas Sarkozy. Mais Je n'imaginais pas qu'il serait dans un tel renoncement à ses valeurs. Au pire, je pensais qu'il serait dans le "ni ni" ? Il y a dix jours, dans Marianne, il disait que le programme de Hollande était une catastrophe et le voilà qui dit qu'il vote pour lui. Franchement, est-ce qu'on peut voter pour une catastrophe ?
Seit Jahren hat siche Bayrou nicht den Ereignissen und nicht der politischen Entscheidung gestellt. François war beim Spiel Frankreichs Zuschauer geworden, als wir uns entschlossen, an der Seite von Nicolas Sarkozy Akteure zu sein. Aber ich hatte mir nicht vorstellen können, daß er so sehr seine Werte verraten würde. Ich dachte, im schlimmsten Fall würde es das "weder - noch" wählen. Vor zehn Tagen hat er in [dem Nachrichtenmagazin] "Marianne" gesagt, das Programm Hollandes sei eine Katastrophe, und jetzt sagt er, daß er ihn wählt. Sagen Sie ehrlich, kann man für eine Katastrophe stimmen?
Aus der Sicht Sauvadets liegt Bayrous Entscheidung seine persönliche Aversion gegen die Person Sarkozy zugurnde - "L'un est dans l'action, l'autre dans la réflexion", der eine handelt, der andere denkt nach.
Das trifft es wohl. Aber ein Nachdenker, so sympathisch und anregend er ist, hat im operativen Geschäft der Politik nicht seine Aufgabe. Er soll als Publizist Einfluß nehmen, Bücher schreiben.
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