Zitat von Zettel Der Aufsichtsrat - das Volk - muß dafür sorgen, daß der Vorstand mit guten Leuten besetzt wird; er gibt die Grundzüge der Unternehmenspolitik vor. Er schaltet sich aber nicht in das operative Geschäft ein; aus guten Gründen.
Wenn der Vergleich nicht total hinken soll, dann sind das Volk die Aktionäre, die sich einmal im Jahr treffen, um den Aufsichtsrat (Parlament) zu wählen, die wiederum den Vorstand (die Regierung) beruft. Aber selbst dieser passendere Vergleich hinkt an wenigstens zwei Stellen: Zum einen haben Aktionäre weit mehr Rechte als der einfache Wähler, beispielsweise können Grundsatzentscheidungen (wie das Verbrechen ESM) nicht ohne EXPLIZITE Zustimmung der Aktionäre stattfinden, zum einen sind die Hauptversammlungen weit frequenter. Zum anderen sind Vorstände wie Aufsichtsträte für ihre Ergebnisse verantwortlich, sie müssen entlastet werden und stehen im Zweifelsfall gerade. Das, ebenso wie ihre deutlich höhere Qualifikation, unterscheidet sie deutlich von unserer "Politikerelite".
Zitat Basisdemokratie - das wäre ein ständig tagender Aufsichtsrat, der über jede Investition, jeden Modellwechsel, jede Werbekampagne und jede Eröffnung oder Schließung einer Filiale entscheiden würde.
Mit Verlaub, lieber Zettel, das ist Unsinn und das wissen sie auch. Kein Vorstand (und hier sprechen wir ja von der Regierung, nicht vom Staate selber) beschäftigt sich mit derartigen Details. Der Vorstand beschäftigt sich mit den essentiellen Dingen, mit Richtungsentscheidungen, Globalbudgets, mit Unternehmenszielen und dem Verhältnis zu Großkunden. Auf den Staat übertragen sind das Dinge wie die Energiewende, es sind Dinge wie Steuerreformen, Rentenentwicklung, der Euro oder auch die Gesetze zur Zuwanderung. Alles Dinge, mit denen sich die Bevölkerung liebend gerne auseinandersetzen würde. Ohne in jedes Details zu gehen. Und das ist SEHR WOHL möglich. Es ist nur absolut nicht gewollt. Von eben jenen Dilletanten, die die Macht im Staate geniessen und alles für diese Macht tun. Verwechseln sie direkte Demokratie nicht mit dem Unsinn, der von den Piraten kommt. Die Idee ist wesentlich älter.
Die Idee einer repräsentativen Demokratie ist eine gute, aber ihre Ausführung erinnert an den Witz vom real existierenden Sozialismus. Wer immer sich das ausgedacht hat, hat nicht an die Negativauswahl an Personal gedacht, die eine Parteiendemokratie mit sich bringt. Kein Unternehmen würde auch nur einen Bruchteil dieser "Elite" in Entscheidungsposten berufen, sowohl aufgrund ihrer Vita als auch aufgrund ihrer (in aller Regel nicht vorhandenen) Qualifikation. Und das sollen Repräsentanten sein ? Jedes Unternehmen das mit solchem Personal arbeitete wäre längst pleite. Wobei, wenn man Insolvenzkriterien an den deutschen Staat anlegen würde, dann wären wir das ja auch.....
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