Sicher gibt es dieses Glückselement. Aber neben Können (da waren es wohl gestern zwei vergleichbare Mannschaften) und Glück gibt es noch eine entscheidende dritte Komponente: Moral. Wenn das Glück gegen einen läuft, dann darf eine Mannschaft eben nicht verzweifeln oder in Hektik verfallen. Sondern sie muß selbstbewußt und konzentriert Druck machen.
Dabei gibt es im Fußball eine gewisse Traditionskomponente, und es gibt die Lebenserfahrung.
Mit Traditionskomponente meine ich, daß manche Teams schon immer besser waren im Wegstecken von Rückschlägen als andere. Die Dänen haben das mal wieder hervorragend gezeigt, früher waren auch die Deutschen hier Spitze. Während umgekehrt die Südamerikaner oft zerbröseln, wenn das Spiel gegen sie läuft.
Und dann hilft halt die Lebenserfahrung. Wer schon zehn bis fünfzehn Jahre im Profigeschäft ist, wer schon einige Turniere gespielt hat - der hat ein anderes Durchhaltevermögen als ein junges Talent.
Und mein Eindruck ist: Löw hat es übertrieben bei der Verjüngung der Mannschaft. Das war vor sechs Jahren eine gute Idee. Aber bei jedem weiteren Turnier hat er die jungen Talente durch noch jüngere Talente ersetzt. Der Altersschnitt des deutschen Teams liegt unter dem aller anderen Teilnehmermannschaften.
Und die Jungs spielen gut, wenn sie keine Angst haben müssen - gegen Griechenland waren sie technisch hervorragend. Aber gegen einen Angstgegner wie Italien, in einem so hochwertigen Halbfinalspiel, da waren das Nervenkostüm nicht ausreichend. Da fehlten offenbar ein paar alte Schlachtrösser, die dem Team Rückhalt geben können.
Wie schon gesagt: Glück ist wichtig. Aber sehr häufig gewinnt man nur, weil man an sich selber glaubt.
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