Das Ende des Energiewendewahns ist - so oder so - nur eine Frage der Zeit. Selbst wenn der eingeschlagene Kurs unverändert beibehalten wird, wird der sich abzeichnende Zusammenbruch des Euro als Währungssystem dafür sorgen, daß sämtliche Fahrpläne nach Ökotopia nur noch Makulatur sind, in die man tote Fische wickeln kann. Andererseits: wenn das Schiff schon bedenkliche Schlagseite hat, muß man ja nicht zusätzlich Löcher in die Bordwand hacken, um sich rechtzeitig ans kalte Wasser zu gewöhnen. Daß die deutsche politische Klasse in toto als verblendet dasteht, egal ob sie "jetzt erst recht" weitersegelt oder eine panische Patenthalse zu bauen versucht (Herr Schäffler und - ja wer noch? - ausgenommen) ist unumgänglich; sie hat es sich selbst eingebrockt. Vielleicht gibt das den Kommunisten Oberwasser: die haben ja lange Erfahrung in der Verwaltung von Mangel - oder der Kindergartentruppe aus der Piratenvilla Kunterbunt: wenn schon unbeleckte Spaßkekse, dann bitte solche, denen mans gleich ansieht. Aber: die Fakten und Konsequenzen aus der Energiewendeentscheidung sind ja nicht neu, waren es auch vor einem Jahr nicht; sie wurden ja (auch hier) ausführlich dargelegt; man braucht kein Ingenieursdiplom, um das Desaster auszumachen . Wer im Bundestag oder Bundesrat Sitz & Stimme hat, von dem erwarte ich, daß er Abitur, Fachabitur oder eine solide handwerkliche Ausbildung (oder halt ein selbst erarbeitetes Äquivalent) hinter sich hat, die 4 Grundrechenarten beherrscht und des Lesens kundig ist; es gibt Staatssekretäre und Sachbearbeiter, deren Aufgabe es ist, die Abgeordneten mit zutreffender Sachkenntnis zu versorgen; man kann auch bei jeder Hochschule anrufen und sich mit Ökonomen und Physikern zusammensetzen: das dürfte sogar gratis zu haben sein. Blauäugig...aber von einem Klempner erwarte ich, daß er einen 20er-Schlüssel richtig ansetzen kann; und von einem political animal, so im Amt, solide Ausführung dieses Handwerks. (Gut, das ignoriert jetzt das "Wesen des Politischen" in der gelebten Praxis - Parteien, Kungel, Klüngel: aber das ist der Aspekt, auf den's in diesem Fall ankommt). Aber wahrscheinlich wird die Erkenntnis, daß es ein modicum an Sachverstand braucht, nur nach Forderungen nach mehr Brüsseler Technokratie und nach "großer Transformation" im Sinne eines Herrn Schellnhuber führen.
|