Zitat von Noricus im Beitrag #43 In einem freiheitlichen Rechtsstaat ist dem Bürger all das erlaubt, was ihm nicht ausdrücklich verboten ist. Das hindert niemanden daran, rechtmäßige Verhaltensweisen für sich selbst abzulehnen und sich diese also selbst zu untersagen. Aber dies kann und darf man eben nicht von anderen erwarten. Ist man erst dann ein guter Liberaler, wenn man - vom Hund gebissen - zwar vor Schmerz schreit, aber sich wenigstens darüber freut, dass der Gesetzgeber dem Hundehalter keine Leinenpflicht vorgeschrieben hat?
Mir ist es völlig egal ob ich ein guter Liberaler, ein Widerspruchsgeist oder was sonst noch bin. Die Charakterisierung erfährt ein Mensch immer von anderen. Was er selbst über sich denkt ist irrelevant, hebt aber das Selbstwertgefühl, wenn es mehr positive als negative Seiten kennt. Und so ist das auch mit Hundebesitzern, oder mit Müttern schreiender Kinder oder eben mit Rauchern. Früher hat man sich einfach entfernt, oder ist zur Seite gegangen, dann gab es die Zeit in welcher viel geklagt wurde (vor Gericht), nun fordert, wer sich belästigt fühlt, ein Gesetz. Hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Der Druck welcher die Gesellschaft ausübt, bewirkt viel mehr, als es ein Gesetz zu leisten imstande ist. Jedes Gesetz zuviel, fördert die Verantwortungslosigkeit der Bürger im gegenseitigen Miteinander. Eine Bürgergesellschaft entwickelt sich nicht über ein lückenloses Regelwerk von Verhaltensvorschriften. Dies trägt den gesunden Menschenverstand zu Grabe. Es gibt in Großstädten massenweise Hunde; und obwohl nicht alle ihre Besitzer den Leinen- und Maulkorbzwang einhalten, fallen die Tiere nicht den erstbesten Menschen an. In dieser Diskussion geht es aber um den Leinenzwang im Wald. Wo bitte sollen die Hunde, die nun mal da sind, denn frei herumlaufen können wenn nicht dort? Was hat sich in den letzten Jahren verändert, dass der Gesetzgeber tätig werden muss? Dass das Übermass an bestehenden Gesetzen dafür herhalten muss, den Weg zu weiteren freizumachen, liegt in der Natur der Sache - schliesslich soll es gerecht zugehen. Ein Hund stellt ein gewisses Risiko dar, eines von vielen. Soll jetzt vorbeugend jedes theoretische Risiko per Gesetz eingehegt werden? Es wird einfach immer mehr verboten, reglementiert und reguliert. Irgendwann bleibt halt nicht mehr viel übrig, was ausserhalb dieses Rahmens keine Vorschrift abdeckt. Und was nicht verboten ist, lieber Noricus, ist mitnichten erlaubt - das wäre ja noch schöner - sondern mir überlassen zu tun. Denn um eine Erlaubnis muss ich nachfragen.
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