Zitat von Reisender im Beitrag #121Ich vermute, dass Sie sich letztlich auf das Clickertraining beziehen.
Ja, es ist operantes Konditionieren, aber mit sekundärer Verstärkung. Dadurch ist auch klassisches Konditionieren beteiligt.
Durch klassisches Konditionieren wird der Klick mit Belohnung assoziert; das ist Pawlow/Hull. Ist er erst einmal ein Reinforcer, dann funktioniert operantes Konditionieren. Das ist Skinner.
Zitat von Reisender im Beitrag #121Ich meinerseits bin zum Ergebnis gekommen, dass Hunde so am schnellsten lernen. Sie bringen sich mittels operanter Konditionierung von mir gewünschte Verhaltensweisen quasi selbst bei.
Ja, das ist so. Tiertrainer und Jäger haben das immer eingesetzt, auch wenn sie nie Skinner und Hull gelesen haben.
Ich habe das ohne Klick gemacht, durch Loben. Natürlich muß auch das erst einmal mit Belohnung assoziiert werden. Man lobt den Hund und gibt ihm sofort danach ein Leckerchen. Das "sofort" ist wichtig, weil es eben klassisches Konditionieren ist.
Zitat von Reisender im Beitrag #121Ggf. erfolgt eine Ergänzung durch Vermeidungslernen / negative Belohnung, wobei der Hund unangenehme Reize durch Gehorsam abzustellen lernt. Strafreize setze ich nicht mehr ein, da, wenn man mit ihnen arbeit, der Hund ständig kontrolliert werden muss.
Sie unterscheiden sehr richtig (und zeigen damit, daß Sie kompetent sind, lieber Reisender ) zwischen Bestrafung (punishment) und negativer Verstärkung (negative reinforcement).
Beim Teletakt-Training wirkt beides zusammen. Der Hund hört den Pfiff und er kommt nicht. Für dieses Verhalten wird er bestraft (punishment). Er "weiß" dann (nach ganz wenigen solchen Situationen, vielleicht einer oder zwei oder drei; es ist traumatic learning), daß er dieser Bestrafung dadurch entgehen kann, daß er kommt. Das ist avoidance learning.
Man muß das nach meiner Auffassung ganz sparsam und verantwortlich in der Ausbildung einsetzen. Danach nie wieder. Der einmal ausgebildete Hund braucht immer wieder eine Auffrischung seines gelernten Verhaltens, aber das geht alles über positive Verstärkung.
Wir diskutieren jetzt im Rahmen des Behaviorismus. Man sollte aber auch die biologische Ebene nicht vergessen:
Der Hund ist ein soziales Wesen. Er hat sich in vielleicht 20.000 Jahren an den Menschen angepaßt; der Mensch auch an den Hund. Aber seine Gene sind doch noch im Wesentlichen die des Wolfs.
Als Rudeltier denkt er in Kategorien der Dominanz. Die meisten Probleme, die Hundehalter haben, entstehen dadurch, daß der Hund sich für die Nummer eins in der Familie hält. Oder noch schlimmer: Daß er seinen Rang nicht klar erkennen kann.
Man muß ihm klarmachen, daß er die Nummer zwei oder die Nummer drei ist. Er wird das freudig akzeptieren; es ist ja die condition humaine eines Caniden.
Er liebt sein Herrchen/Frauchen und unterwirft sich ihm. Mit Klicks allein ist das meines Erachtens nicht zu erreichen. Er muß die Überlegenheit anerkennen.
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