Als ich heute die Meldungen in den deutschen Medien gelesen habe, hatte ich den Eindruck, daß kaum gesehen wird, was wirklich gestern in Ägypten geschehen ist:
Morsi hat geputscht und sich diktatorische Vollmachten angeeignet; einschließlich dem Recht, eine Verfassungsgebende Versammlung selbst zu ernennen. Er hat jetzt nicht nur umumschränkte exekutive Macht, sondern kann auch unter Umgehung des Parlaments Gesetze erlassen und den Krieg erklären. Er hat alle Vollmachten, die unmittelbar nach dem Sturz Mubaraks der Oberste Militärrat im März 2011 an sich gezogen hatte, bevor er sie größtenteils schrittweise an Parlament und Präsident abtrat.
Al Ahram spricht von einem "Erdbeben". Wenn das Militär nicht seinerseits einen Gegenputsch versucht, was eher unwahrscheinlich ist, dann wir Morsi eine Machtfülle haben, gegen die diejenige des "Diktators" Mubarak harmlos gewesen war.
Ägypten wird damit zum Vorbild für die anderen Staaten Arabiens werden, in denen die angeblich "gemäßigten" Moslembrüder nach der Macht streben oder sie schon errungen haben. Daß fundamentalistische Islamisten einen demokratischen Rechtsstaat akzeptieren, war immer eine naive Vorstellung.
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