Hihi, Sie denken nicht zufällig an Ridley Scott, werter Alfonzo?
Ohne Zettels entsetzten Artikel wäre ich nie auf den Gedanken gekommen, mir Eastwoods Auftritt in Tampa anzusehen. Das flaue Gefühl, das mich zunächst während der Rezeption beschlich, auch ich fragte mich, ob Eastwood betrunken oder dement sei, wich noch während des Vortrags der Überzeugung, daß der Auftritt im Ergebnis eher gelungen war.
Unterstelle der Romney-Kampagne die Überlegung: Integerer Wechselwähler, Regisseur und Schauspieler. Fantastisch! Kann nichts schief gehen. Ein paar Kanten, aber wird schon funktionieren.
Mit Sicherheit wollte sich Eastwood von den inszenierten, auf jedes Wort, jede Geste und jeden Blick bedachten Reden der Berufspolitiker unterscheiden, um eben die Authentizität seiner Unterstützung zu unterstreichen. Und das ist ihm gelungen. Als Gegner der Makellosigkeit bin ich zwar Partei, aber doch nicht so sehr Partei.
Obwohl ich nicht glaube, daß Eastwood mit seiner Vorstellung zufrieden war, er dürfte die Hänger und Fehler bemerkt haben (diese Reflexion hat mglw. weiter zur unangenehmen Verlängerung des Auftritts beigetragen ), scheint es mir doch so, daß sich diejenigen selbst beschädigen, die sich über den alten Mann lustig machen, da sie eine ehrliche Meinung eines ehrlichen, achtbaren Mannes verhöhnen. Daher tut es mittlerweile kaum jemand. Und noch etwas anderes: Hätte Eastwood eine Rede wie jede andere gehalten, erinnerte sich heute kaum noch jemand seiner Unterstützung.
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