Zitat von Techniknörgler im Beitrag #34Der wichtigste Einwand: Sie betrachten das Unternehmen was Investitionen angeht als ein Art abgeschlossenes System. Sie tun so, als würden ausgezahlte Renditen zu 100% konsumiert und nicht reinvestiert werden. Sie müssten also Investitionen von der Einkommenssteuer ebenfalls abziehen können.
das ist bei Einzelunternehmern ja auch so bzw. bei jeder Privatperson. Und natürlich auch jede Art von Investition. Wenn Sie heute sagen wir einen Porsche kaufen um mit diesem ein Taxigewerbe zu betreiben, dann ist der Wertverzehr des Autos Betriebsaufwand und wenn sagen wir die Einnahmen von 20.000€ im Jahr gerade mal die Abschreibungen und den sonstigen Betriebsaufwand decken, dann fahren sie den ganzen Tag mit einem Porsche rum, ohne für die eigenommenen 20.000 Einkommenssteuer zu zahlen, weil Einnahmen-Ausgaben eben null sind. Nur wenn das rumfahren auch was abwirft, dann zahlen sie darauf Steuer. Das Grundprinzip ist ja rechtsformunabhängig.
Irgendwer muß Steuern zahlen. Steuern auf Ertrag sind dabei diejenigen, die am wenigsten schädlich für das Wirtschaften sind (im Vergleich etwa zu Substanzbesteuerung). Ausbezahlter Ertrag wird daher besteuert. Wer das nicht will, muß eben investieren. Dazu braucht man sich nicht am Geschäftsjahr festhalten, denn es gibt ja Gestaltungsmöglichkeiten wie Gewinn- und Verlustvorträge und langfristige Aufträge.
Was Sie unter "reinvestieren" verstehen, das ist wenn der Unternehmer seinen Ertrag in eine andere Unternehmung steckt. Aber dazu wird in der Praxis vor allem Fremdkapital und verteiltes Eigenkapital (Aktien) eingesetzt. Vor allem in den USA mit seinem aktiven Kapitalmarkt setzen Unternehmer kaum Privatvermögen ein. Ein Donald Trump hat wahrscheinlich nie auch nur einen privaten Cent irgendwo investiert sondern alles über Bankkredite gemacht. Und Unternehmensgründungen laufen über Anschubfinanzierungen, die wiederum von darauf spezialisierten Fonds betrieben werden. Dort kann jeder Geld investieren. Gerade in den USA wäre es also egal, ob sich Venture Capital aus vielen Kleinsparern oder aus wenigen Großinvestoren speist. Daher wäre es für die Effizienz der Wirtschaft auch egal, wenn man die Steuerlast von unten nach oben verschiebt. Die Firmen arbeiten unabhängig davon, das Vermögen wird nur anders verteilt.00
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