Im kleinen Quiz ist (A) die richtige Lösung. Die anderen Alternativen habe ich mir frei ausgedacht.
Meine Quelle ist das aktuelle "Zeit-Magazin" (41/2012 vom 4. 10. 2012), das einen Titelgeschichte "Obamas Makel" über Guantánamo enthält. Die Abbildung der Menütellter mit der Erläuterung "Sechs Menüoptionen gibt es für die Gefangenen - von vegetarisch bis ballaststoffreich" findet sich auf Seite 17.
Der Bericht stammt von dem New York Times-Autor Tim Golden; die Fotos hat Paolo Pellegrin gemacht. Artikel und Fotos gibt es auch bei "Zeit-Online".
Die Menüwahl ist nicht der einzige Komfort, den die Gefangenen genießen. Golden über Freizeitgestaltung der Gefangenen:
Zitat Zwei Häftlinge hören auf Kopfhörern Nachrichten eines arabischen Satellitensenders. Andere basteln aus alten Kartons eine Art Skulptur. In einer Ecke, hinter Gitterstäben, stehen zwei Soldaten und beobachten die Szene. Sie reden mit den Gefangenen und liefern bei Bedarf neue Kartons.
Und später in dem Artikel:
Zitat Die Gefangenen im Camp 6 essen und beten zusammen und verbringen die Zeit mit Lesen, Reden, Fernsehen. Die meisten von ihnen dürfen auch einen eingezäunten Fußballplatz benutzen.
Die Gefängnisbibliothek besteht inzwischen aus 18.000 Bänden mit harmloser Unterhaltung. Die beliebtesten Bücher sind ein paar sorgfältig ausgewählte Studien über den Islam, schließlich sind für die meisten Gefangenen Koranstudien und fünf tägliche Gebete noch immer der Mittelpunkt ihres Lebens. Aber auch Harry Potter wird gern ausgeliehen, ebenso wie Fußballvideos und Sendungen wie Get Smart oder The Fresh Prince of Bel Air, eine alte Sitcom mit Will Smith. Ebenso beliebt: Tauch- und Surfmagazine, obwohl die Zensoren jedes Bild von Frauen im Bikini schwärzen, um konservativere Wassersportfans nicht zu beleidigen. Eine weitere wichtige Veränderung ist der freiere Zugang zu Nachrichten. Es gibt arabische Zeitungen, eine Paschtu-Website und bisweilen Ausgaben von USA Today für die vielen Gefangenen, die inzwischen ein wenig Englisch sprechen. Dazu kommen 22 Satellitenstationen, darunter die englische Version von Al-Dschasira, sowie 22 Radiosender.
Camp 6 ist das Lager für die meisten Gefangenen; ein Hochsicherheitstrakt. Nur etwa 40 der Gefangenen, die als besonders gefährlich eingestuft sind, leben in den Lagern Camp 5 und im Block 5-Echo mit besonderen Sicherheitsmaßnahmen.
Golden war bereits viermal in Guantánamo und fand bei diesen früheren Besuchen strengere Haftbedingungen vor. Sind die Lockerungen dem Wechsel von Bush zu Obama zu veranken? Wohl nicht. Zu dem Artikel gibt es auch ein Interview mit dem Fotografen Pellegrin, in dem diese Frage angesprochen wird:
Zitat ZEITmagazin: Sie waren zum vierten Mal in Guantánamo, aber nun erstmals während der Präsidentschaft von Barack Obama. Hat sich etwas verändert?
Pellegrin: Ja, und ich war überrascht. Ich fand die Kriterien zum Fotografieren noch strenger als während Bushs Präsidentschaft, soweit das möglich ist. Das hat nicht unbedingt etwas mit politischen Entscheidungen der Obama-Regierung zu tun, sondern reflektiert die Entscheidungen des Admirals, der für den Stützpunkt und das Camp zuständig ist.
ZEITmagazin: Was hat sich seit Ihrem letzten Besuch außerdem im Lager verändert?
Pellegrin: Es sieht so aus, als hätten die meisten Männer, die mit keinen oder wenigen Beweisen festgehalten wurden, Guantánamo verlassen. Nach Dokumenten des amerikanischen Militärs, von denen manche von WikiLeaks öffentlich gemacht wurden, hat es den Anschein, als hätten die meisten der Gefangenen, die die Amerikaner weiterhin festhalten wollen, stärkere Beziehungen zu Al-Kaida oder den Taliban gehabt oder dort eine größere Rolle gespielt.
Kein Hinweis also darauf, daß die jetzigen Haftbedingungen etwas mit der Regierungsübernahme durch Barack Obama zu tun hätten.
Mit Guantánamo (und seinem cubanischen Pendant, nur wenige Kilometer entfernt) habe ich mich in ZR wiederholt beschäftigt:
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