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RE: Deutschland im Öko-Würgegriff (35): Wärmedämmung
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Lieber Zettel,
die Aussage, dass Dämmung die Heizkosten erhöht halte ich für falsch (Ausnahme: "Pfusch am Bau" mit unsachgemäßer Ausführung). Sicherlich ist nicht jede Maßnahme wirtschaftlich sinnvoll, aber dies ist eine andere Frage. Die Tatsache, dass gedämmte Wände ungedämmten Massivwänden(z.B. Ziegelmassivwände) überlegen sind, auch unter Berücksichtigung solarer Gewinne, wird in diesem Übersichtsartikel von Prof. Hauser ( Professor für Bauphysik der Technischen Universität München und Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik ) dargelegt, auch an Fallbeispielen (die Seiten im Dokument sind etwas durcheinander, die 2. Seite gehört nicht zum Artikel): http://www.bp.bv.tum.de/pub/059.pdf
Es gibt viele weitere Fallbeispiele, z.B. hier (allerdings nicht kostenfrei online verfügbar): http://www.baufachinformation.de/artikel.jsp?v=218260
Auch aus praktischer Erfahrung kann ich von der Dämmung von Ziegelwänden berichten. Mein Elternhaus war ein Reiheneckhaus mit 30 cm Ziegelwänden, gebaut Anfang der 70er Jahre. An der unverschatteten Südseite (!) gab es im Schlafzimmer Schimmelflecken (geometrische Wärmebrücken mit der Betondecke und Ecke der Westwand). Die Oberflächentemperatur der Wandinnenseite war dort zu gering, Feuchtigkeit kondensierte , Schimmel war die Folge. Nach Außendämmung mit nur 5 cm Polystyrol (damaliger Standard Ende der 70er) verschwand der Schimmel da die Oberflächentemperatur der Wand nun höher war. Die Heizkosten sanken, um wieviel weiß ich allerdings nicht. Die Dämmung ist bis heute intakt.
Abseits vom Thema: Der in der WELT erwähnte "Dämmgegner" Konrad Fischer kommt mir etwas obskur vor, wenn ich seine Homepage durchforste. Siehe seine Einträge unter der Rubrik: "Konrad Fischer in den Print-Medien", Bericht der Neuen Presse Coburg: Er besuchte jüngst den iranischen Präsidenten Ahmadinedschad und skizzierte ihn. Esoterikgegner haben einen Artikel zur "Ziegelphysik" verfasst: http://psiram.com/ge/index.php/Ziegelphysiker#cite_ref-2
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